Vielerlei Gründe dürften 2009 Einfluss auf die regionale Kaufpreisentwicklung genommen haben. So lässt sich beobachten, dass die Preise für Acker- und Grünland immer weniger von der Bodengüte und immer mehr vom Flächenbedarf in der Region bestimmt werden. In Veredlungsregionen dürfte die intensive Tierhaltung nach wie vor zu einer hohen Nachfrage geführt haben.
Generell hohe Kaufwerte wurden auch erneut an ackerbaulich sehr ertragreichen Standorten erzielt. Dies gilt ebenso für die neuen Länder. In Rheinland-Pfalz könnte die schlechte Erlössituation in der Milcherzeugung mit dazu beigetragen haben, dass sich die Kaufwerte abgeschwächt haben. In dem stark verringerten Angebot am Grundstücksmarkt in Schleswig-Holstein gegenüber 2008 kann ein Hauptgrund für den dortigen überdurchschnittlichen Preisanstieg in 2009 liegen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes weisen die Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke in 2009 im früheren Bundesgebiet und in den neuen Ländern erneut auf einen regional sehr unterschiedlichen Grundstücksmarkt hin. Diesmal erreichten die Grundstückspreise mit 5 943 €/ha (+19,5 % gegen Vorjahr) in den neuen Ländern 33 % des Wertes, der im früheren Bundesgebiet erzielt wurde (17.960 €/ha = +4,6 % gegen Vorjahreswert).
Die Anzahl der Veräußerungsfälle hat sich gegenüber 2008 um rund 3.600 verringert. Dadurch bedingt wechselten in 2009 bundesweit rund 8.740 ha landwirtschaftliche Flächen weniger ihren Eigentümer (-7,2%) als im Vorjahr. Mit rund 67.300 ha kamen in den neuen Ländern erneut rund 20. 000 ha
landwirtschaftliche Nutzfläche mehr als im früheren Bundesgebiet zum Verkauf, erneut jedoch zu einem deutlich höheren Durchschnittspreis als 2008.
Der größte Anteil der veräußerten Flächen entfällt mit knapp 24.000 ha auf Brandenburg, danach folgen Mecklenburg-Vorpommern - rund 18.000 ha -, Niedersachsen mit rund 16.300 ha und Sachsen-Anhalt mit rund 13 500 ha. Mit deutlichem Abstand waren es in Thüringen und in Bayern rund 7.000, in Nordrhein-Westfalen 6.000 ha und in Sachsen 4.700 ha. Schleswig-Holstein verzeichnet mit knapp 4.000 ha gegenüber 5.778 ha in 2008 einen Rückgang von 30 %.
Auf Länderebene wurden wie im Vorjahr die höchsten durchschnittlichen Grundstückspreise in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg, gezahlt. Nach einem Anstieg in 2008 schwächten sich die Kaufwerte der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Hessen (-5,4 %) und in Rheinland-Pfalz (-5,0 %) in 2009 wieder ab, dagegen stiegen die Preise in Schleswig-Holstein um 17,4 % und in Niedersachsen um 7,4 % an.
In den neuen Ländern konnten sich die Kaufwerte - ähnlich wie im Vorjahr - weiter von ihrem niedrigen Niveau z. T. überdurchschnittlich erholen. Diese Entwicklung trug aufgrund des hohen Anteils an veräußerter Fläche mit dazu bei, dass sich im gewogenen Durchschnitt die Preise z. B. in den neuen Ländern ebenfalls deutlich erhöht haben.