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Artenvielfalt | Agrar-Lexikon

Artenvielfalt

Derzeit sind weltweit rund zwei Millionen Tier- und Pflanzenarten wissenschaftlich beschrieben. Die Schätzungen der Gesamtzahl aller Arten auf der Erde schwanken zwischen 3 und mehr als 100 Millionen, viele Forscher gehen von 10 bis 20 Millionen Arten aus. Auf der aktuellen Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN sind 17.291 der 47.677 untersuchten Arten als bedroht verzeichnet. Die Liste gilt als weltweit gültiger Maßstab für die Artengefährdung.

Amphibien sind demnach die am stärksten bedrohten Tiere. Die zu Lande und zu Wasser lebenden Arten leiden unter den Umweltveränderungen durch den Menschen. Von den bekannten 6.285 Amphibienarten sind knapp ein Drittel vom Aussterben bedroht. Dies gilt auch für 21 Prozent der bekannten Säugetiere, 12 Prozent der Vögel, 28 Prozent der Reptilien und 37 Prozent der Süßwasserfische.

Bei den Pflanzen gelten sogar 70 Prozent als akut gefährdet. Betroffen bei den Säugetieren ist demnach etwa das mäuseartige Nagetier Voalavo (Voalavo antsahabensis), das auf Madagaskar lebt. Es ist durch Rodungen im Regenwald gefährdet. Als Beispiel für die Bedrohung der Amphibien wird die Kihansi-Gischtkröte (Nectophrynoides asperginis) angeführt, die nur in einer Schlucht des Kihansi-Flusses in Tansania lebte. Da für ein Kraftwerk das Wasser zu 90 Prozent umgeleitet wurde, gilt die Art, die einst eine Population von rund 17.000 Tieren umfasste, als ausgestorben.

Dass der Mensch viel gegen das Artensterben tun kann, zeigen erfolgreiche Schutzprogramme - in Deutschland zum Beispiel für Seehunde, Fischotter, Biber, Fledermäuse, Seeadler, Weißstörche oder Wildkatzen.