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Erneuerbare Energien | Agrar-Lexikon

Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energie wird aus Biomasse, Wind, Wasser, Sonne oder Erdwärme gewonnen - alles Quellen, die quasi unerschöpflich sind. Da zur Energiegewinnung Prozesse genutzt werden, die ohnehin in der Natur laufen, tragen sie nicht zur Erderwärmung bei. In der EU soll nach dem Willen der Staats- und Regierungschefs im Jahr 2020 ein Fünftel der Energie aus regenerativen Quellen kommen. Derzeit sind es nach Angaben der EU-Kommission lediglich 6,4 Prozent. Der Löwenanteil davon stammt aus Biomasse (4,2 Prozent am gesamten Energiemix).

Mit Biomasse wird organisches Material wie Pflanzen bezeichnet. Die Pflanzen entziehen bei ihrem Wachstum der Atmosphäre das klimaschädliche Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Auch wenn bei ihrer Verbrennung wieder CO2 austritt, wird das Klima also nicht zusätzlich belastet. Allerdings müsste für eine tatsächlich ausgeglichene Balance auch die Energie für die notwendige Biomasse-Veredelung nicht aus fossilen, sondern aus regenerativen Energiequellen kommen. Außerdem entstehen bei der Verbrennung von Biomasse auch Schadstoffe wie Ruß und Feinstaub. Beim Einsatz als Treibstoff, zum Beispiel als Biodiesel, ist die Energieeffizienz geringer als bei fossilen Brennstoffen. Kritiker prangern auch an, dass zum Anbau von Pflanzen für Biokraftstoffe in Asien und Brasilien in großem Stil Regenwälder gerodet werden.

Die zweitwichtigste regenerative Energieform ist Wasserkraft mit einem Anteil von 1,5 Prozent am EU-Energiemix. Sie ist trotz ihrer Klimafreundlichkeit umstritten, weil durch das Aufstauen von Flüssen zum Teil massive Umweltschäden entstehen.

Mit Windrädern werden in der EU 0,3 Prozent der gesamten Energie gewonnen. Vor allem Länder wie Dänemark mit ihren langen Küstenlinien setzen auf die Windkraft. Als ein Problem gilt, dass die Menge des so produzierten Stroms mit der Windstärke deutlich schwanken kann. Ebenfalls auf 0,3 Prozent kommt die Geothermie - Energie, die aus Erdwärme gewonnen wird.

Die Sonnen-Energie kommt im EU-Schnitt nur auf einen Anteil von 0,04 Prozent. Hier ist umstritten, wie effizient Solarzellen vor allem im Norden Europas betrieben werden können.
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