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Listeriose | Agrar-Lexikon

Listeriose

Die Listeriose ist eine eher seltene Lebensmittelvergiftung. Auslöser sind Bakterien namens Listerien, die weltweit verbreitet sind und überall vorkommen - etwa in Kompost und in Abwässern, aber auch in der Erde und auf Pflanzen. Die Keime sind nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) in der Landwirtschaft weit verbreitet und können bei verschiedenen Schritten der Produktion in Lebensmittel gelangen, etwa beim Melken oder Schlachten. Die Verarbeitung und Behandlung der verseuchten Rohstoffe führt nicht immer zu einer Abtötung der Bakterien, beispielsweise bei Rohmilchweichkäse, Rohwurst oder Hackfleisch.

Bei Menschen mit intaktem Immunsystem sind Listerien weitgehend unproblematisch. Es kommt bei ihnen nur selten zu einer Infektion und noch seltener zu einer Erkrankung, die dann meist nur als leichtes Fieber verläuft. Gefährlich sind die Keime laut RKI vor allem für abwehrgeschwächte Personen wie Neugeborene, alte Menschen, chronisch Kranke und Schwangere. Das RKI registrierte im vergangenen Jahr bundesweit 356 Listeriose-Fälle, 31 davon verliefen tödlich. 20 der gestorbenen Patienten waren älter als 69 Jahre.

Gefährlich für Menschen ist vor allem eine der sieben Listerien- Arten, Listeria monocytogenes. Die Listeriose macht sich mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Muskelschmerzen bemerkbar sowie unter Umständen auch durch Erbrechen und Durchfall. Die Infektion wird mit einem hoch dosierten Antibiotikum behandelt.

Das RKI empfiehlt einige Grundregeln der Lebensmittelhygiene, die auch das Risiko anderer Lebensmittelvergiftungen senken: Fleisch- und Fischgerichte sollten gründlich durchgegart werden, Rohmilch sollte abgekocht werden und Hackfleisch nicht roh verzehrt werden.

Schwangere und abwehrgeschwächte Personen sollten auf lange gelagerten, vakuumverpackten Räucherfisch sowie auf Rohmilchkäse verzichten und bei anderem Käse die Rinde entfernen.