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Pestizide | Agrar-Lexikon

Pestizide

Unter dem Begriff Pestizide oder auf dt. Pflanzenschutzmittel werden alle Stoffe zusammengefasst, die bei der Produktion von pflanzlichen Erntegütern zum Schutz vor Insekten (Insektizide), Pilzen (Fungizide),  Unkräutern (Herbizide), Schnecken (Molluskizide), Milben (Akarizide), Nager (Rodentizide) etc. eingesetzt werden. Weltweit gibt es über 1.400 Pestizide.

In Deutschland sind rund 250 Wirkstoffe und etwa 1.000 Präparate zugelassen. Der unsachgemäße Umgang kann akute Vergiftungen verursachen. Zudem können Pestizide als Rückstände in die Nahrung gelangen und chronische Schäden verursachen. Betroffen sind besonders Menschen in Entwicklungsländern, in denen vorgeschriebene Schutzmaßnahmen oft nicht eingehalten und noch Pestizide eingesetzt werden, die in Europa verboten sind.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommt es in Entwicklungsländern beim Umgang mit Schädlingsbekämpfungsmitteln jährlich zu etwa 25 Millionen akuten Vergiftungen. Weltweit seien pro Jahr 20.000 Todesfälle durch Pestizide zu beklagen.


In welchen Ländern wird am meisten gespritzt?
Unterschiede ergeben sich zum einen durch unterschiedliche klimatische Bedingungen, zum anderen durch unterschiedliche Produktionsweisen. So wird in den Niederlanden zum Beispiel viel mit Nützlingen gearbeitet, wodurch ein Einsatz von Insektiziden vermieden wird. Besonders viele Pflanzenschutzmittel hatten in den letzten Jahren: Paprika aus Spanien und der Türkei (rückstandsärmer ist holländische Ware) und Trauben aus europäischen Ländern (rückstandsärmer sind Trauben aus Südamerika). 


Sind Bio-Produkte wirklich rückstandsärmer? Wie ist der Unterschied zu konventioneller Ware?
Die Rückstandsgehalte in Lebensmitteln aus ökologischem Landbau unterscheiden sich von konventionell erzeugten Lebensmitteln signifikant. So lag 2003 die mittlere Pestizidbelastung von Öko-Obst und -Gemüse bei 0,002 mg/kg, konventionelles Obst und Gemüse enthielt dagegen im Mittel 0,3 mg Pestizidrückstand pro Kilogramm, also 150-mal mehr. (Quelle: CUVA)