Ende April 2006 wurde erstmals in Deutschland ein Freilandversuch mit gentechnisch veränderter Gerste gestartet. Die Universität Giessen hat 5000 Gerstenpflanzen zweier Gerstelinien auf zwölf Quadratmetern freigesetzt, um im Rahmen eines Projektes zur biologischen Sicherheit gentechnischer Pflanzen den Einfluss auf nützliche Bodenpilze zu untersuchen. Das Projekt des Instituts für Phytopathologie und Angewandte Zoologie der Universität Gießen heißt „Biosafety“ und wird vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gefördert.
Die Initiatoren gehen davon aus, dass durch den Anbau von GVO-Gerste sowohl der Pestizideinsatz als auch der Düngemitteleinsatz deutlich verringert werden kann. Darüber hinaus soll die gentechnisch veränderte Gerste Vorteile bei der Verfütterung/Verdauung (Hühnerfutter) und bei der Verarbeitung des Gerstenmalz beim Brauen besitzen, da sie ein spezielles Enzym enthält (Beta-Glucanase), das den Abbau von Kohlenhydraten verbessert.
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