Drahtwurm
(Agriotes spp.)
Schadbild
Der Fraß an Korn oder Keimling führt zu lückigen Maisbeständen. Bei jungen Pflanzen dringen die Drahtwürmer unterirdisch in den Stängel ein und töten den Vegetationspunkt ab. Das hat das vertrocknen der Herzblätter oder sogar das Absterben der gesamten Pflanze zur Folge. Die Schnellkäfer, das Adultstadium der Drahtwürmer, verursachen dagegen keinen nennenswerten Schaden.
Biologie des Schädlings
Die Käfer treten hauptsächlich von Mitte Mai bis Anfang Juli auf. Im Juni/Juli erfolgt die Eiablage im Boden. Nach 4 - 6 Wochen schlüpfen die Junglarven, die sich im ersten Jahr von toter organischer Substanz (Detritus) ernähren. Ab dem zweiten Jahr kommt es insbesondere in humusarmen Böden zu Schäden durch Fraß an den Kulturen.
Merkmale des Schädlings Die Drahtwürmer sind langgestreckte, gelbbraune, bis 25 mm lange Larven mit dunkelbrauner Kopfkapsel und drei paar kurze Brustbeine. Die derbe Chitinhaut ist mit einzelnen Borsten versehen. Die Entwicklungszeit der Larven dauert zwischen 3 und 5 Jahre. Die Verpuppung findet ziemlich flach im Boden ab September statt. Die Käfer überwintern in tieferen Bodenschichten oder Bodenstreu. Die Käfer sind 6 - 12 mm lang und bräunlich gefärbt.
Verbreitung Sowohl das Larvalstadium (Drahtwürmer) als auch die Käfer sind vor allem im Grünland verbreitet und führen in den ersten drei Jahren nach Grünlandumbruch besonders bei Reihenkulturen wie Mais und Zuckerrüben, aber auch bei Getreide zu teilweise starken Schäden durch Fraß an unterirdischen Pflanzenorganen.
Bedeutung Besonders in den ersten Jahren nach Grünlandumbruch bedeutender Schädling im Mais. Die Käfer legen bevorzugt Ihre Eier auf Wiesen und Weiden oder in der Nähe von Wurzeln bis zu einer Bodentiefe von 5 cm ab.
Anmerkung
Durch Muskeldruck kann der Prosternalfortsatz derart heftig in die Mesosternalgrube geschleudert werden, dass der Schnellkäfer durch die rückwirkende Schlagenergie hochschnellt (s. Bild unten). Durch dieses Funktionsprinzip des "Hochschnellens" leitet sich auch sein Trivialname ab.
Bekämpfung Nach Grünlandumbruch sollte im ersten und zweiten Jahr möglichst auf einen Anbau empfindlicher Kulturen verzichtet werden. Daher empfiehlt sich der Anbau von Getreide. Eine wiederholte Bodenbearbeitung bei warmer Witterung führt zur Reduktion des Drahtwurmbesatzes. Bei Verdacht sollte auf inkrustiertes Saatgut zurückgegriffen werden. In aufgelaufenem Mais ist keine Bekämpfung möglich. Die Schadschwelle beträgt max. 2 Drahtwürmer pro qm.
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