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Samtpappel | Unkräuter in Mais

Samtpappel | Maisunkräuter | proplanta.de
Samtpappel, Lindenblättrige Schönmalve, Chinesischer Hanf
Abutilon theophrasti MEDICUS


Familie
Malvengewächse (Malvaceae)


Merkmale
Keimblätter: verkehrt-herzförmig; langgestielt; am Stiel herzförmig ausgerandet; ganzrandig, matt hellgrün

Stängel: aufrecht; samtig behaart; selten verzweigt; bis 2 m hoch
Blätter
: groß; herzförmig mit ausgezogener Spitze (lindenblattförmig); lang gestielt; Blattrand fein gesägt

Blüte: gelb; einzeln zu mehreren in Blattachseln
Samen: bis zu mehr als 10.000 Samen je Pflanze; nat. Größe ca.
4 mm x 3 mm (L x B); im Boden lange überlebend – mehr als 50 Jahre


Lebenszyklus
Lebensdauer: einjährig

Vermehrung: generativ
Keimzeit: spätes Frühjahr
Blütezeit: Sommer

Verbreitung
China, Indien, Russland, Nordamerika, Australien


Bedeutung
Die Samtpappel ist ein sehr konkurrenzstarkes Unkraut. Besonders gefährdete Kulturen sind Mais, Zuckerrüben und Soja. Die Pflanze ist in den letzten Jahren in verschiedenen Teilen Deutschlands in Zuckerrüben und Mais aufgetreten. In Mais stehen Herbizide mit guter Wirkung gegen die Samtpappel zur Verfügung; in Zuckerrüben sind die Wirkungsgrade in der Regel nicht ausreichend. Die Samtpappel scheint sich in Deutschland weiter auszubreiten. Die lange Überlebensdauer der Samen im Boden dürfte auf einmal kontaminierten Flächen zu einer langanhaltenden Verseuchung führen.


Anmerkungen
Die Pflanze kommt aus China und Tibet. Dort wurde (wird) sie als Faser- und Heilpflanze angebaut. In Deutschland wurde sie im 16. Jahrhundert als Faserpflanze kultiviert. Sie ist bei uns nicht verwildert – im Gegensatz zu den USA, wo sie als Faserpflanze eingeführt wurde, bald verwilderte und heute ein ernsthaftes Unkrautproblem darstellt. Ihr Auftreten in Deutschland und anderen europäischen Ländern (u.a. Oberitalien, Ungarn, Tschechien, Russland) wird auf kontaminiertes Geflügelfutter (der sehr hartschalige Same wird im Tiermagen nicht verdaut) und verunreinigtes Zwischenfruchtsaatgut zurückgeführt.
Die Namen Samtpappel und Lindenblättrige Schönmalve rühren von den samtweichen Blättern, bzw. den schönen Blüten und den der Sommerlinde ähnlichen Blättern her.