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Falscher Mehltau | Rapskrankheiten

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Falscher Mehltau
Peronospora parasitica
(PERS. EX FR.) FRIES

Schadbild
Bereits im Keimpflanzenstadium können sich gelbliche, diffuse Flecke bilden, an der Blattunterseite ist ein grauweißer Pilzrasen vorhanden. Die Blätter können nach vollständiger Vergilbung absterben. Kommt es zu einem Verlust der Keimblätter kann es zum vollständigen Verlust der Pflanzen und damit zum Ausdünnen von Beständen kommen. Der Pilz kann aber bis in die Vollblüte und sogar Schotenreife hinein auftreten. An den Schoten erscheinen fahlbraune Flecken, die bei hoher Luftfeuchte einen lockeren gräulichen Pilzrasen aufweisen.


Biologie des Schaderregers
Der Pilz überdauert nach der Ernte an Pflanzenresten als Oosporen und verursacht auf diesem Weg die Primärinfektion der jungen Rapspflanzen. Ein zweiter Infektionsweg ist die Verbreitung über Konidiosporen durch Wind und Regen von infizierten, lebenden Pflanzen (z.B. Ausfallraps). Die Sporen dringen blattunterseits durch die Stomata ein und breiten sich im Gewebe aus. Anschließend werden neue Konidienträger gebildet, die für die Weiterverbreitung der Krankheit im Bestand sorgen. Die Ausbreitung der Konidiosporen im Bestand erfolgt durch Wind und Regenspritzer. Temperaturen um 15 °C und hohe Luftfeuchtigkeit sind für die Keimung, Infektion und Sporulation günstig.


Verbreitung
Der Falsche Mehltau tritt in allen Rapsanbaugebieten in Nordeuropa auf.


Bedeutung
Der Falsche Mehltau gehört in den England, Schweden und Polen in einzelnen Jahren zu den Hauptschadpilzen des Rapses. Die Krankheit tritt in Deutschland in allen Rapsanbaugebieten auf und schädigt den Winterraps besonders im Keim- und Jugendstadium. Die Krankheit hat in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen. Exakte Angaben über Ertragsverluste fehlen. Aus Polen wurde von Einbußen von 10 - 15 % berichtet
.

Bekämpfung
- Saatgutbeizung gegen Frühbefall
- Fungizideinsatz,
- Einarbeitung von Ernterückständen,
- Beseitigung von Ausfallraps
- nicht zu späte Aussaat