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Gefleckter Kohltriebrüssler | Rapsschädlinge

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Gefleckter Kohltriebrüssler
Ceutorhynchus pallidactylus MARSH.


Schadbild

Äußerlich ist eine Schädigung nur schwer erkennbar, da im Gegensatz zum Großen Rapsstängelrüssler (Ceutorhynchus napi) die Rapspflanze gerade weiterwächst. Erste Symptome sind die vernarbten Eiablagestellen in den Unterseiten der Blatttriebe und Mittelrippen. Beim Durchschneiden verdächtiger Pflanzenteile finden sich im Stängelmark die durch Kot braun verfärbten Fraßgänge und die weißlichen Larven. Bei starkem Befall können Wachstumshemmungen auftreten. Die Bohrlöcher im unteren Stängel stellen Eintrittspforten für Sekundärinfektionen mit Phoma lingam und Verticillium longisporum dar.


Biologie des Schädlings
Der Gefleckte Rapsstängelrüssler erscheint in den Rapsfeldern im März bzw. April. Nach einem Reifungsfraß erfolgt die Eiablage, vorzugsweise in Blattstiele, sonst auch in den Stängel selbst. Die Larven fressen in Mittelrippen, und Trieben. Ende Mai verlassen die Larven die Rapspflanzen  und verpuppen sich in einem Erdkokon. Um die Zeit der Rapsernte schlüpfen die Jungkäfer. Nach einem schadlosen Reifungsfraß suchen sie geschützte Stellen für die Herbst- und Winterruhe. Es gibt nur eine Generation pro Jahr.


Merkmale des Schädlings
Der Käfer ist 2,5 - 3,5 mm lang und durch seine unregelmäßig verteilte, weißgraue, schuppenartige Behaarung fleckig aus. Dieser besitzt einen abwärts gebogenen Rüssel, rostbraune bis rötlichgelbe Füße und einen hellen kreisförmigen Fleck auf dem vorderen Rückenteil. Die Larven haben eine braune Kopfkapsel und sind bis 4 - 5 mm lang.


Verbreitung

Der Gefleckte Kohltriebrüssler kommt in allen Rapsfeldern vor.


Bedeutung
Ein Befall ist nur schwer zu erfassen, da es zu keinen eindeutigen Symptomen kommt. Ertragsverluste von 20 % und mehr sind möglich.


Bekämpfung

Der Einflug der Kohltriebrüssler lässt sich mit Gelbschalen verfolgen. Eine zuverlässige Schadschwelle steht nicht zur Verfügung. Der Richtwert liegt bei 10 Käfern/Gelbschale innerhalb von 3 Tagen bis Mitte April.


Anmerkungen
Es gibt noch einen Schwarzen Kohltriebrüssler (Ceutorhynchus picitarsis GYLL.). Dieser ist im Gegensatz zu dem sonst bräunlich gefärbten Gefleckten Kohltriebrüssler schwarz glänzend und unterseits hell geschuppt. Der Schwarzen Kohltriebrüssler wurde in Deutschland nach über 30 Jahren wieder in einzelnen Rapsfeldern um München und in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt.