Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

Großer Rapsstängelrüssler | Rapsschädlinge

Großer Rapsstängelrüssler | Rapsschädlinge | proplanta.de
Großer Rapsstängelrüssler
Ceutorhynchus napi GYLL.

Schadbild
Der Käfer verursacht einen wenig bedeutenden Lochfraß an den Blättern. Die ersten Symptome sind etwa 1 mm große Eiablagestellen (weißlich umrandet) am Stängel, häufig unter der Triebspitze.
Den Schaden verursachen dann die im Stängel minierenden Larven. Ihr Fraß im Markgewebe führt zu Vermorschung des Grundes und zu Stängelbruch. Wüchsige Pflanzen richten sich wieder auf, die dann durch eine S-förmige Verkrümmung des Haupttriebs gekennzeichnet sind. Daraus resultiert eine verspätete Blüte und verminderter Schotenansatz.

Biologie des Schädlings
Der Rapsstängelrüssler überwintert als Käfer im Verpuppungskokon in der Erde vorjähriger Rapsfelder. Bei Bodentemperaturen von 6 °C wird der Erdkokon verlassen und der Einflug in die Rapsfelder setzt im März bzw. April bei 12 °C ein. Das Weibchen beginnt nach zweiwöchigem Reifungsfraß mit der Eiablage. Die Eier (etwa 100) werden einzeln in kleine mit dem Rüssel genagte Nischen direkt in den Stängel gelegt, etwa 2 cm unterhalb der Blütenknospen. Die Larven ernähren sich etwa bis zum Ende der Blüte vom Stängelmark, bevor sie im Mai/Juni den Stängel verlassen, um sich im Boden zu verpuppen.


Merkmale des Schädlings
Der Rüsselkäfer ist von dunkler Grundfarbe, die durch eine schuppige Behaarung grau überdeckt wird. Die Körperlänge beträgt 3 - 4 mm. Die beinlose nach innen gekrümmte gelblich-weiße Larve ist mit gelblich-brauner Kopfkapsel im Endstadium 7 mm lang. Der Käfer selber ist selten zu sehen, da er bei geringster Störung zu Boden fällt und sich tot stellt.


Verbreitung
Der Große Rapsstängelrüssler gehört zu den bedeutendsten Schädlingen in Süd-Deutschland, Schweiz, Österreich und Frankreich. Gegenwärtig findet aber auch eine Ausbreitung in den Norden statt, noch sind Niedersachsen und Schleswig-Holstein befallsfrei.


Bedeutung
Besonderes in Jahren, in denen der Rapsstängelrüssler vermehrt auftritt und der Raps aufgrund ungünstiger Unweltbedingungen wenig entwickelt ist, können erhebliche Schäden auftreten.


Bekämpfung
Erhalt des Nützlingspotenzials. Einsatz von Kontaktinsektiziden.
Für die Erfassung der Schadschwelle sind Gelbfangschalen im Bestand auf Bestandeshöhe aufzustellen und zwar mindestens eine Gelbschale je Feldseite mit wenigstens 25 m Abstand vom Feldrand.

Die Schadschwelle liegt bei:
- 10 - 15 Käfer (Gelbschale je 3 Tage)
- 1 Käfer (je 40 Pflanzen, BBCH 39 bis 59)