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Rapsschwärze

Alternaria brassicae (BERK.) SACC.

Schadbild


Die Symptome auf den Blättern sind kreisförmige, braune bis braunschwarze 0,5 - 2 cm große eingesunkene Flecke, häufig mit gelben Rand und hellen, konzentrischen Zonen, die mit dunklen abwechseln. Später fließen die Flecke zusammen, das Blatt wird gelblichbraun, stirbt und fällt ab. Wichtig ist der Schotenbefall. Dort bilden sich schmale, längliche oder kreisförmige, schwarze, eingesunkene, 0,5 - 3 mm große, gelegentlich weißgraue Flecke mit abwechselnd dunklen und hellen Ringen. Später werden die Schoten braunschwarz und notreif, häufig kommt es zum vorzeitigen Aufplatzen.

Biologie des Schaderregers


Der Pilz überdauert an befallenen Ernteresten, Ausfallraps und im Boden als Dauersporen sowie am Saatgut. Der Erstbefall geht hauptsächlich von den auf den Ernterückständen gebildeten Konidiosporen und in geringerem Umfang von infiziertem Saatgut aus. Die weitere Verbreitung im Bestand erfolgt durch die Konidiosporen mit Wind und Niederschlägen. Der Entwicklungszyklus der Erreger ist sehr kurz, eine Massenvermehrung und Ausbreitung im Bestand ist daher schnell möglich. Begünstigt wird eine Epidemie durch Temperaturen über 20 °C und eine relative Luftfeuchte von 95 - 100 % an mindestens drei aufeinander folgenden Tagen.


Verbreitung


Die Rapsschwärze kommt in allen Anbaugebieten vor.


Bedeutung

In Deutschland, England, Frankreich, Polen und Kanada zählt die Rapsschwärze zu den wichtigsten Rapskrankheiten. Wirtschaftliche Verluste treten in Europa seit Anfang der 80er Jahre auf. Insbesondere in feucht-warmen Regionen oder Sommern ist die Krankheit von ertragsrelevanter Bedeutung. Es kann zur Frühreife, zu einer Verminderung der Tausendkornmasse und zum Samenausfall kommen. Gerade der frühzeitige Samenausfall kann zu erheblichen Ertragsverlusten von bis zu 60 % führen.


Bekämpfung


Soweit wie möglich sollten feuchte Lagen gemieden werden. Fruchtfolge ist praktisch ohne Einfluss, da Pilzsporen von weither anfliegen. Eine nutzbare Sortenresistenz ist nicht bekannt. Frühestmöglicher Drusch kann Ertragsausfälle mindern. Eine gezielte Bekämpfung mit Fungiziden muss vorbeugend während der Blüte geschehen.


Anmerkungen


Die Rapsschwärze wird durch den Pilz Alternaria brassicae aber auch durch andere Alternaria-Arten (A. brassiciola, A. alternata, A. raphani) hervorgerufen.