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Wassermanagement im Nassreisanbau

Nassreisanbau | Wassermanagement | proplanta.de
Die heutigen Reisbauern können die Be- und Entwässerung ihrer Reisfelder in nur etwa einem Drittel der weltweit zum Reisanbau genutzten Flächen regeln. Ein schlechtes Wassermanagement wiederum ist der Hauptgrund für niedrige Erträge im Nassreisanbau. Die Folgen sind schlechte, ungleichmäßige Bestände, mangelhafte Bestockung und starke Verunkrautung.

Der Wasserbedarf im Nassreisanbau ist hoch. Dies liegt daran, dass neben der relativ hohen Evapotranspiration, bedingt durch den permanenten Überstau der Anbauflächen, die Versickerungsverluste relativ hoch sind und dass die Bodenvorbereitung einen hohen Wasserbedarf hat. In Asien z.B. schwankt der Wasserbedarf der Reisanbauflächen zwischen 700 und 1.500 mm. Hiervon Entfallen rund 150 - 250 mm auf die Vorbereitung des Bodens, 50 mm auf die Anzucht der Reispflanzen im Saatbeet und 500 - 1.200 mm (5 - 12 mm/d bei einer Wachstumszeit von 100 Tagen) auf die Evapotranspiration. Der tatsächliche Wasserverbrauch ist jedoch in den meisten Fällen wesentlich höher als der oben genannte Wasserbedarf.

Der Wasserverbrauch in der Phase der Bodenvorbereitung übersteigt häufig die erforderliche Menge. Ursache hierfür sind tonreiche Böden, die für die Bodenvorbereitung große Wassermengen benötigen. Auch in der Wachstumsphase wird meist wesentlich mehr Wasser verabfolgt, als zur Aufrechterhaltung des gewünschten Überstaues erforderlich. Dies führt zu einem erhöhten Oberflächenabfluss und zu einer verstärkten Versickerung.

Hinzu kommt, dass oft auch leichtere, durchlässige Böden für den Reisanbau genutzt werden. Während die Versickerung bei speziell bearbeiteten Tonböden in der Größenordnung von 1 - 5 mm/d liegt, können die Versickerungsraten bis zu 24 - 29 mm/d bei sandigen Lehmböden oder lehmigen Sandböden betragen. Hinzu kommen noch die Wasserverluste während der überbetrieblichen Wasserbereitstellung.

Hieraus resultiert, dass die Produktivität der Wassernutzung im Reisanbau in der Regel sehr niedrig ist. Mögliche Einsparpotentiale sind u.a.:

- Anbau frühreifer, hochertragreicher, moderner Reissorten (höhere Produktion pro Einheit
  Wasser).

- Anwendung von Anbaumethoden die eine effiziente Wassernutzung ermöglichen durch Direktsaat
  (vorgekeimtes Saatgut) und damit Verzicht auf Überstau zur Bodenvorbereitung.

- Verminderung der Wasserversickerung während der Wachstumsphase durch
  Bodenverschlämmung, intermittierenden Überstau.

- Verbesserung der Wasserbereitstellung durch Berücksichtigung des natürlichen Niederschlages, 
  angepasste Wasserverteilungsstrategien, Wiederverwertung des überschüssigen Wassers.