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Biologie des Reis

Reis | Biologie | proplanta.de
Der Reis gehört zu der Familie der Gräser und Gattung der Oryza, die fast überall in den tropischen und subtropischen Gebieten wächst: vom 50. nördlichen bis zum 40. südlichen Breitengrad – von unter dem Meeresspiegel als Tiefwasserreis bis in 2.500 m Höhe.

Neben der hauptsächlich angebauten Art Oryza sativa (L.) gibt es in West-Afrika noch eine zweite kultivierte Art Oryza glaberrima  (STEUD.). Heute ist der Anbau von O. glaberrima auf die Überschwemmungsgebiete des Nigerbodens beschränkt, überall sonst ist sie durch ertragreiche Sorten von O. sativa verdrängt worden. Einige Oryza-Arten sind schädliche Unkräuter („weedy rice“) in Reisfeldern, u. a. O. longistaminata (longstamen rice) oder O. punctata (red rice).

O. sativa umfasst viele tausend Sorten. Die beiden bedeutensten Artengruppen sind Indica und Japonica. Indica-Sorten sind überwiegend tropisch, mit schmalen langen Körnern (Langkornreis), meist Kurztagspflanzen, sehr variabel in der Wuchshöhe, Rispengröße, Behaarung, Kornpigmentierung und Bestockungsvermögen. Sorten der Japonica-Gruppe, haben ovale bis runde Körner (Rundkornreis), sind tagneutral oder reagieren nur schwach auf die Tageslänge, haben geringe Wuchshöhen und kleine Rispen. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind die Dauer der Vegetationsperiode, Ertragspotenzial und Anpassung an den Standort (Nass- und Trockenreis) sowie Qualitätseigenschaften. In einer dritten Gruppe werden die Javanica-Sorten zusammengefasst, die ebenfalls zu den Langkörnern gezählt werden
 
Die Bestockung beginnt wenige Wochen nach der Keimung,
wenn die junge Pflanze 4 - 5 Blätter hat. Diese hängt aber sehr stark von der Nährstoffversorgung der Pflanze und der Sorte ab. Späte Bestockungstriebe sterben meist aus Lichtmangel ab oder bleiben vegetativ. Die Vegetationsdauer der verschieden Sorten liegt zwischen 3 und 8 Monaten und hängt vorwiegend von der Sorte und der natürlichen Tageslänge ab.

Der Kulturreis kann bis zu 30 Halme ausbilden. Diese sind 50 - 160 cm hoch und tragen eine schmale überhängende Rispe (bis zu 50 cm lang), die 80 - 100 Körner enthalten kann. Die Ährchen sind einblütig. Es besitzt rudimentäre Hüllspelzen und meist berannte, gitterartig punktierte Deckspelzen. Die Blüte hat 6 Staubbeutel.

Reis besteht zu etwa 76 % aus Stärke und zu etwa 7 - 8 % aus Eiweiß. Er enthält 1,3 % Fett und 0,6 % Mineralstoffe bzw. Spurenelemente, vor allem Phosphor, aber auch Eisen und Magnesium, aber wenig Natrium, Kalzium oder Kalium. Die meisten Nährstoffe des Reis sind im sogenannten "Silberhäutchen" und im Keimling konzentriert.
Schematische Darstellung Reispflanze Oryza sativaBild vergrößern
Schematische Darstellung von Oryza sativa.
Rispe einer Reispflanze Bild vergrößern
Rispe der Reispflanze
> Entwicklungsverlauf des Reises (PDF 76kb)

> BBCH-Skala (PDF 2.6 MB)