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Wirtschaftliche Bedeutung von Reis

Reis | Wirtschaftliche Bedeutung | proplanta.de
Im Durchschnitt wird Reis weltweit auf rund 150 Mio. ha angebaut. Seit 1980 hat sich die Anbaufläche um fast 10 % erhöht (2004: 153,3 Mio. ha). In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Reisproduktion nahezu verdoppelt, lag sie 1970 noch bei rund 316 Mio. t, so werden heute etwa 600 Mio. t produziert. Die Weltproduktion im Jahr 2004 lag bei 608,6 Mio. t. Damit liegt Reis an dritter Stelle der weltweiten Getreideproduktion hinter Mais und Weizen.

Reis wird in 114 Ländern angebaut und 50 von diesen Ländern produzieren jährlich mehr als 100.000 t. Von der Weltproduktion werden 90 % in Asien erzeugt, davon werden rund 50 % in China (mit Taiwan) produziert. Die größten Reisproduzenten sind (in Mio. t, 2004): China (186,7), Indien (124,4), Indonesien (53,1), Bangladesch (37,9) Vietnam (35,5), Thailand (25,2), Myanmar (23,0), Philippinen (14,2), Brasilien (13,4) und Japan (11,4). Für das Jahr 2004 wird von einer durchschnittlichen Ernte von 3,97 t/ha ausgegangen. Die Länder mit den höchsten Erträgen sind Ägypten (9,52 t/ha), die USA (7,58 t/ha), Griechenland (7,95 t/ha) und Australien (8,23 t/ha).

In der EU wurde im Jahr 2005 auf 405.000 ha Reis angebaut bei einer Produktion von 2,6 Mio. t. Der Anteil an der Weltproduktion liegt bei etwa 1,7 %. Die Hauptproduzenten sind Italien, Spanien und Griechenland.

In vielen Ländern ist Reis das Grundnahrungsmittel. In Bangladesch, Kambodscha, Indonesien, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam deckt Reis 50 - 75 % des gesamten Kalorienbedarfs der Bevölkerung. Der typische asiatische Farmer produziert den Reis gewöhnlich für den Eigenbedarf, gleichwohl wird über die Hälfte der Reisproduktion auf lokalen Märkten verkauft. Nur 6 - 7 % der Weltreisproduktion wird auf den internationalen Märkten gehandelt. Der Weltreisexport betrug 2003 rund 27, 5 Mio. t, die größten Exporteure sind die USA, Thailand, Vietnam, Pakistan und Indien. Deutschland importierte 2003 rund 277.000 t Reis.

Aus Reiskörnern werden auch alkoholische Getränke wie Reiswein (Sake) hergestellt. Reisstärke findet zudem nicht nur in der Lebensmittelindustrie Verwendung, sie wird auch als Pudergrundlage in der Kosmetik eingesetzt und dient als Appretur in der Textilindustrie. Aus Reiskeimen gewinnt man Fett, beispielsweise für die Herstellung von Kerzen und Seifen. Das Stroh ist bei Reis von größerer Bedeutung als bei anderem Getreide. Es dient als Futtergrundlage in der Viehhaltung. Wegen seiner Feinheit und Festigkeit wird es lokal auch als Flechtmaterial für Säcke, Matten und Hüte gebraucht. In einigen Ländern gibt es Zellstofffabriken, die Reisstroh verarbeiten.

Bis zum Jahr 2020 wird der Reisbedarf zur Sicherung der Welternährung auf jährlich 780 Mio. t geschätzt . Da der zur Erreichung dieser Erntemenge benötigte zusätzliche Bewirtschaftungsraum nicht zur Verfügung steht, kommt der Entwicklung neuer, ertragreicherer Reisvarietäten eine große Bedeutung zu.
Entwicklung der weltweiten Produktion von Reis 1961-2004Bild vergrößern
Entwicklung der weltweiten Produktion von Reis 1961-2004.
Anbaufläche, Ertrag und Erntemenge von Reis in den wichtigsten Anbauländern 2004Bild vergrößern
Anbaufläche, Ertrag und Erntemenge von Reis in den wichtigsten Anbauländern 2004.
Deckung des Kalorienbedarfs durch Reis in ausgewählten Ländern im Jahr 2000Bild vergrößern
Deckung des Kalorienbedarfs durch Reis in ausgewählten Ländern im Jahr 2000.