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Biologie der Sonnenblume

Sonnenblume | Biologie | proplanta.de
Die einjährige Sonnenblume (Helianthus annuus L.) gehört zu der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae).

Die Sonnenblume hat eine deutlich ausgebildete Pfahlwurzel mit zahlreichen langen Seitenwurzeln in ihrem oberen Teil. Der Stängel ist kräftig, 2 - 7 cm dick, aufrecht, mit einem endständigen Blütenkorb. Die Stängellänge reicht von 40 cm (Zwergtypen) bis 4 - 5 m (Gigaformen). Die heutigen Kultursorten erreichen eine maximale Höhe von 150 - 200 cm. Die Laubblätter sind gestielt und herzförmig mit gezähnten Rändern. Die ersten 5 - 8 Blattpaare sind gegenständig, alle folgenden Blätter sind wechselständig angeordnet.

Der Blütenstand ist ein Korb mit sterilen (meist gelben) Zungenblüten am Rand und fertilen Röhrenblüten im Inneren. Die Zungenblüten dienen als Schauapparat und fallen nach Abblühen der letzten Röhrenblüten ab. Bei den Zuchtsorten hat der Blütenkorb einen Durchmesser von 15 - 30 cm. Die Anzahl der Röhrenblüten schwankt zwischen 800 und 1.500 je Blütenkorb. Täglich blühen 1 - 6 Kränze der Röhrenblüten vom Rand zur Mitte hin ab. Je nach Witterung blüht der Gesamtkorb innerhalb von 5 -12 Tagen ab.

Die Befruchtung erfolgt in aller Regel durch Fremdbestäubung. Wegen des schweren und klebrigen Pollens ist die Windbestäubung wenig erfolgreich. Die Sonnenblume ist daher fast ausschließlich auf eine Insektenbestäubung (insbesondere Bienen und Hummeln) angewiesen.

Die Frucht der Sonnenblume ist eine Achäne, eine besondere Form der Nuss. Sie erreicht eine Länge von 7 - 25 mm und eine Breite von 4 - 13 mm, wobei die Größe innerhalb des Fruchtstandes vom Rand zur Mitte abnimmt. Ihre Farbe variiert von weiß, weiß gestreift, grau, grau gestreift bis schwarz. Die Frucht besteht aus einer Fruchtschale (Perikarp) und dem Samen. Der Anteil des Perikarps an der gesamten Frucht kann 18 - 30 % ausmachen. Die TKM der heutigen Zuchtsorten (Öltyp) schwankt zwischen 40 - 80 g.

Der Ölgehalt der Frucht liegt zwischen 40 % und 50 % und der Proteingehalt schwankt zwischen 15 % und 22 %. Das Fettsäuremuster ist durch einen hohen Anteil an Linolsäure (50 - 70 %) gekennzeichnet. Daneben sind Ölsäure (20 - 40 %), Stearin- und Palmitinsäure (jeweils unter 8 %) vorhanden. Die Fruchttrockenmasse, der Ölgehalt und das Fettsäuremuster sind genetisch veranlagt, allerdings kann es zu mehr oder minder ausgeprägten Schwankungen kommen, die durch Umwelteinflüsse bedingt sind.
Schematische Darstellung des Blütenkorbes der SonnenblumeBild vergrößern
Schematische Darstellung des Blütenkorbes der Sonnenblume
Schematische Darstellung der Röhrenblüten der SonnenblumeBild vergrößern
Schematische Darstellung der Röhrenblüten der Sonnenblume

Blattentwicklung

4-Blattstadium der SonnenblumeBild vergrößern
4-Blattstadium der Sonnenblume
6-Blattstadium der SonnenblumeBild vergrößern
6-Blattstadium der Sonnenblume

Entwicklung der Blütenanlagen

Sonnenblume - Infloreszenz trennt sich von der BlattkroneBild vergrößern
Infloreszenz trennt sich von der Blattkrone, die Deckblätter unterscheiden sich deutlich von den Laubblättern
Infloreszenz der Sonnenblume geschlossenBild vergrößern
Infloreszenz der Sonnenblume ist noch geschlossen, die Zungenblüten sind zwischen den Deckblättern sichtbar.

Blüte

Röhrenblüten SonnenblumeBild vergrößern
Röhrenblüten im äußeren Drittel der Scheiben blühen
Röhrenblüten in NahaufnahmeBild vergrößern
Röhrenblüten in Nahaufnahme: gut sichtbar sind die Narbe, die Antherenröhre und die Kelchblätter, Bestäubung findet vorwiegend durch Hummeln statt.
Sonnenblumenbestand in der BlüteBild vergrößern
Sonnenblumenbestand in der Blüte

Absterben

Sonnenblume in der TotreifeBild vergrößern
Sonnenblume in der Totreife; ein großer Teil der Samen ist bereits ausgefallen
Samen
Samen Frucht SonnenblumeBild vergrößern
Samen und Frucht der Sonnenblume
> Entwicklungsverlauf der Sonnenblume (PDF 88kb)
> BBCH-Skala (PDF 2.6 MB)