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Weißer Gänsefuß | Unkräuter in Sonnenblumen

Weißer Gänsefuß Unkräuter Sonnenblumen | proplanta.de
Weißer Gänsefuß   
Chenopodium album L.

Familie
Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae)

Merkmale
Keimblätter: schmutzig-grün; lang; schmal; vorn abgerundet; oberseits mehlig bestäubt; unterseits rötlich
Stängel: stumpfkantig; aufrecht-ästig; später verholzt; bis zu 2 m hoch
Blätter: sehr variabel; oval bis dreieckig; lang gestielt; ungleich gezähnt; bläulich-grün; junge Blätter oberseits mehlig bestäubt
Blüten: klein und unscheinbar; weißlich-grün; in dichten blattachselständigen Knäueln; mehlig bestäubt
Samen: 200 - 20.000 je Pflanze; nat. Größe ca. 1 mm x 1 mm (L x B); im Boden sehr lange lebensfähig – über 100 Jahre

Lebenszyklus
Lebensdauer: sommereinjährig
Vermehrung: generativ
Keimzeit: hauptsächlich Spätfrühjahr
Blütezeit: Juli - Oktober

Verbreitung
Weltweit in der gemäßigten und subtropischen Zone verbreitet; häufig auch auf Schuttplätzen und an Wegen

Bedeutung
Der Weiße Gänsefuß ist die häufigste Unkrautart in Sonnenblumen und kommt in allen Anbaugebieten in Deutschland vor. Die weite Verbreitung ist auf seine geringen Standortsansprüche, die starke Samenbildung und lange Lebensdauer der Samen im Boden zurückzuführen. Die Pflanze ist sehr konkurrenzstark (wurzelt bis 1 m tief) und schon geringe Dichten führen zu Ertragsausfällen. Der Weiße Gänsefuß ist gut mit Herbiziden bekämpfbar.

Anmerkungen

Der Weiße Gänsefuß reagiert sehr plastisch auf Standortsunterschiede hinsichtlich der Form der Blätter, des Blütenstands und Art der Verzweigung; unter ungünstigen Bedingungen kommen bereits kleine Pflanzen zur Blüte und bilden Samen. Er ist leicht zu verwechseln mit der Gemeinen Melde (Atriplex patula); ihre Keimblätter sind aber länger und unterseits grün und die Laubblätter sind häufig spießförmig.

In vielen Gegenden wird der Weiße Gänsefuß fälschlicherweise als Melde bezeichnet. In früheren Jahren, kam es durch die alleinige Anwendung von Triazin-Herbiziden zurAusbildung von Resistenz gegenüber dieser Herbizidgruppe. Durch die Langlebigkeit der Samen im Boden dürften noch Triazin-resistente Biotypen in den Populationen vorhanden sein; sie bereiten aber bei dem heute in Mais zur Verfügung stehenden Spektrum an Herbiziden kein Bekämpfungsproblem.
Der Name Gänsefuß bezieht sich auf die Blätter, die in ihrer Form dem Fuß der Gans ähneln.


Weitere Gänsefuß-Arten
Neben dem Weißen Gänsefuß kommt häufig auch der Vielsamige Gänsefuß (Chenopodium polyspermum L.) vor; typisch der rote Blattrand. Vereinzelt treten auch der Feigenblättrige Gänsefuß (Chenopodium ficifolium SM.) und der Bastard-Gänsefuß (Chenopodium hybridum L.) auf.
   
Weißer Gänsefuß Keimblattstadium mit charakteristisch rötlichem BlattgrundBild vergrößern
Keimblattstadium mit charakteristisch rötlichem Blattgrund
Weißer Gänsefuß junge PflanzeBild vergrößern
Weißer Gänsefuß: junge Pflanze
Blütenstand des Weißen GänsefußesBild vergrößern
Blütenstand des Weißen Gänsefußes