Welche Pflanzen im Weinberg Unkräuter sind, hängt grundsätzlich vom Bodenpflegesystem ab. In sommertrockenen Lagen wird praktisch kein Pflanzenbewuchs geduldet, so werden dort alle aufkommenden Pflanzen bekämpft. In begrünten Weinbergen werden dagegen nur diejenigen Pflanzen zu Unkräutern, die der Rebe schaden und erwünschte Pflanze verdrängen.
Annuelle Arten wie Rote Taubnessel, Vogelmiere, Ehrenpreis-Arten, Einjähriges Rispengras und Hirse- sowie Amarant-Arten dominieren dort, wo der Boden ganzflächig oder im Unterstockbereich mindestens einmal jährlich geöffnet wird. Pflanzen mit Rhizomen und Wurzelausläufern wie Giersch, Pfeilkresse und Große Brennnessel sowie Acker-Winde konkurrieren teilweise stark mit der Rebe und wachsen in die Traubenzone der Rebstöcke hinein. Die Gemeine Quecke ist das Ungras mit dem größten Ausbreitungspotenzial.
Intensiv gemulchte Fahrgassen werden dominiert von mehrjährigen Arten wie dem Gemeinem Rispengras oder Weißem Straußgras, aber auch von Kriechendem Hahnenfuß, Fingerkraut und Klee-Arten, bei Einsaaten zusätzlich von Rotschwingel und Wiesenrispe. Mit zunehmender Mulchintensität sinkt die Artenzahl.
In extensiv gemähten Fahrgassen mit zwei bis vier Schnitten pro Jahr sind Arten wie Glatthafer, Wiesen-Labkraut oder Gemeine Schafgarbe anzutreffen. Wirkliche Unkräuter sind in begrünten Fahrgassen die tiefwurzelnden, ausdauernden Arten wie bei offenen Böden (Giersch, Quecke).
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