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Einkorn und Emmer

Einkorn und Emmer | Wissenswertes |  proplanta.de
Bis zum Ersten Weltkrieg wurden Einkorn und Emmer in Deutschland angebaut, wenn auch damals schon in geringem Umfang. Als Nahrungsmittel hatte dabei der ertragreichere Emmer den Einkornweizen schon früh verdrängt. Das Einkorn wurde aber im Schwäbischen bis in die 30er Jahre zur Strohnutzung kultiviert. Seine sehr festen, stabilen Halme wurden zum Anbinden von Bäumen oder Weinreben genutzt.

Nach dem Krieg verschwanden die "Extensiv-Weizensorten" fast vollständig. Mit Erträgen von 10 - 20 dt pro Hektar konnten sie mit intensiv angebautem Saat-Weizen nicht konkurrieren.

Ebenso wie Dinkel, gehören Einkorn und Emmer zu den Spelzgetreiden, d.h. die Körner bleiben nach dem Dreschen fest von den Spelzen umhüllt und müssen daher in einem zusätzlichen Arbeitsgang geschält werden.
Ein weiterer Nachteil dieser alten Arten ist ihr vergleichsweise niedriger Ertrag.

Dennoch erleben Einkorn und Emmer heutzutage eine "kleine Renaissance". Vor allem Bio-Betriebe haben das robuste, anspruchslose Getreide wieder entdeckt, und verarbeiten sie zu Mehl, Brot, Gebäck oder Nudeln. Wegen des geringen Kleberanteils des Emmers, verlangt der Emmer allerdings einiges an Geschick bie der Brotherstellung.

Vielversprechend ist der Einsatz der beiden "Urgetreide" in der Nudelproduktion: Mit ihren harten Körnern eignen sich Emmer und Einkorn sehr gut zum Kochen. Emmer wird wegen seines hohen Proteingehaltes und seines Resistenzpotenzials gegenüber zahlreichen Pilzkranheiten wie Echter Mehltau, Braun-, Gelb- und Schwarzrost auch in der Züchtungsforschung zur Einkreuzung in Durum- oder Saat-Weizen genutzt.