Ist Tschechien bald Zuckerimporteur? (29.03.2007)

Von den neuen EU-Mitgliedsländern produziert Tschechien nach Polen die meisten Zucker-rüben. Infolge der Neuordnung des europäischen Zuckermarktes könnte Tschechien aber schon bald mehr Zucker importieren als exportieren.  

Mit Mähren hat das Land eine der günstigsten Regionen für den Anbau dieser Frucht in ganz Europa. Im letzten Jahr wurden landesweit auf einer Fläche von knapp 61.000 Hektar laut Eurostat 3,5 Millionen Tonnen Zuckerrüben geerntet. Die Erträge lagen 2006 bei geschätzten 573 Doppelzentner je Hektar.

Mit einem Export von geschätzten 263.000 Tonnen Weißzucker im Wirtschaftsjahr 2005/06 ist das Land bisher Nettoexporteur. Dies könnte sich jedoch bald ändern. Die französische Firma Easter Sugar plant, ihre drei Zuckerraffinerien an einen Energielieferanten zu verkaufen, der die Anlagen für die Biogasproduktion nutzen will. Damit könnten gut 102.000 Tonnen Zuckerquote von den insgesamt knapp 455.000 Tonnen an die EU zurückgegeben werden. Dies dürfte zu einer Abnahme der jährlichen Weißzuckerproduktion für den Konsum um 22 Prozent führen und Zucker müsste importiert werden. Auch plant die Kommission eine weitere Kürzung der Quoten. (ZMP)