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Rübentransporte rollen wieder (18.10.2006)

Rübentransporte rollen wieder 18.10.2006 - Zuckerrübe Nachrichten rund um die Zuckerrübe

Rübentransporte rollen wieder

Seit einigen Tagen rollen sie wieder – die Trecker und Lastwagen, die die Zuckerrüben in die Fabriken nach Uelzen, Clauen, Nordstemmen, Klein Wanzleben und - zum letzten Mal - nach Groß Munzel bringen. Autofahrer müssen daher in ländlichen Gebieten mit einem erhöhten Verkehrs-aufkommen rechnen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.

Sehr langsame Gefährte sind jedoch kaum noch auf den niedersächsischen Straßen anzutreffen. Die meisten Landwirte haben ihre Logistik an Maschinenringe und Speditionen mit LKW abgegeben oder fahren selbst Zugmaschinen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h. Autofahrer sollte diese Gespanne daher beim Überholen nicht unterschätzen.

Allerdings hat sich die Situation auf den Straßen im Vergleich zu den Vorjahren etwas entspannt, da die Zuckerfabriken ihre Annahmezeiten auf 24 Stunden ausgedehnt haben, der Zuckerrübenanbau zurück gegangen ist und durch die größeren Transporteinheiten immer weniger Fahrzeuge nötig sind, um die süße Ernte zur Fabrik bringen.

Diese Entwicklung ist durch die Schließung mehrerer Standorte weiter voran geschritten, weil die Wege zur Fabrik immer länger wurden. Auch das Werk Groß Munzel fährt nach 122 Jahren die letzte Kampagne seiner Geschichte. Die Schließung wurde im Herbst 2005 zusammen mit der Schließung des Werks Wierthe (2005) zur Anpassung der Kapazitäten nach der WTO-Entscheidung zum C-Zucker-Exportverbot beschlossen.

Die Landwirte freuen sich nach den ersten Tagen der Ernte besonders über extrem geringe Abzüge beim Schmutz. Durch den sonnigen Herbst haftet nur wenig Erde an den Rübenkörpern. Das spart Wasser und schont die Umwelt. Der relativ späte Kampagnebeginn hat einen weiteren großen Vorteil: „Die Rüben können die Septembersonne nutzen und mäßige Wachstums-bedingungen im Mai und August ausgleichen“, sagte Nordzucker Technik-Vorstand Günter Jakobiak.

Die Rübenanbauer rechnen mit einem durchschnittlichen Rübenertrag von rund 55 Tonnen je Hektar, der regional jedoch sehr unterschiedlich ausfallen wird. Das fünfjährige Mittel liegt bei 56,4 Tonnen je Hektar. Nordzucker geht von einer konzernweiten Zuckererzeugung von 1,6 Millionen Tonnen aus (Vorjahr: 1,8).

Die Einschränkungen des Rübenanbaus sind die Reaktion auf das WTO-Exportverbot für Überschusszucker sowie auf die vor der Rübenaussaat 2006 von der EU-Kommission beschlossene Verringerung der EU-Zucker- Produktionsquote für das Wirtschaftsjahr 2006/07. (LPD)