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Düngung von Raps

Raps | Düngung | proplanta.de

Rapsdüngung

Die Düngung ist wie bei anderen Kulturpflanzen auch nach Art, Menge und Zeitpunkt auf den Bedarf der Pflanzen abzustimmen.

Im Winterrapsanbau werden bei der Wahl der Düngungstermine und -mengen zwei Phasen unterschieden:

1) etwa ein Drittel der benötigten Nährstoffe werden im Herbst aufgenommen

2) der höchste Nährstoffbedarf besteht in der Phase vom Vegetationsbeginn im Frühjahr bis zur Blüte

Stickstoff


Die Düngung mit Stickstoff nimmt im Rapsanbau eine zentrale Stellung ein. Eine ausreichend hohe N-Düngung bildet die Grundlage für ein hohes Ertragspotenzial, da ein hohes N-Angebot eine Erhöhung der Blattfläche sowie eine Verlängerung des Zeitraumes, in dem photosynthetische aktive Blattfläche vorhanden ist, bewirkt.

Die Gesamt-N-Aufnahme beim Winterraps beträgt 180 - 300 kg N/ha. Bereits im Herbst entzieht der Raps dem Boden 40 - 80 kg N/ha. Unter normalen Anbau- und Witterungsbedingungen kann allerdings aufgrund des ausreichenden Bodenvorrats und der Mineralisation auf eine N-Düngung im Hebst verzichtet werden. Eine Spätsommerdüngung ist nicht zu empfehlen bei Frühsaat oder N- nachliefernden Vorfrüchten. Eine zu hohe N-Verfügbarkeit im Herbst vergrößert die Gefahr des Überwachsens der Bestände.

Eine N-Spätsommerdüngung ist allerdings zu empfehlen bei:
- Getreidevorfrucht
- Strohdüngung
- pflugloser Bodenbearbeitung
- mittlerer und später Aussaat
- offensichtlichem N-Mangel


Die N-Ausbringung erfolgt üblicherweise in zwei Gaben im Frühjahr. Zu Vegetationsbeginn im Frühjahr empfiehlt es sich, ca. 60 % der Gesamt-
menge  zu düngen. In einer zweiten N-Gabe kann der Rest von 40 % der Gesamtmenge gedüngt werden; sie sollte zum Schossbeginn bis spätestens zum Blühbeginn des Rapses erfolgen.

Phosphor, Kalium, Magnesium und andere Nährstoffe


Neben der N-Düngung ist für einen erfolgreichen Rapsanbau eine aus-
reichende Phosphor- und Kaliumversorgung erforderlich. Die Höhe der Grunddüngung hängt von dem verfügbaren P2O5- und dem K2O-Vorrat im Boden ab. In der anzustrebenden Bodenversorgungsstufe C beträgt der Phosphor- und der Kaliumbedarf des Winterrapses 90 kg P2O5/ha bzw. 200 kg K2O/ha. Bezüglich der Kalkversorgung des Winterrapses sollte der pH-Wert des Bodens stets bei pH 6,5 bis 7,0 liegen. Nach bisherigen Erfahrungen reichen 30 - 50 kg S/ha aus, um die Schwefelversorgung sicherzustellen. Die Schwefeldüngung lässt sich gut mit der Stickstoffdüngung oder mit einer Kalidüngung im Frühjahr kombinieren.

Raps hat vergleichsweise hohe Ansprüche an die Mikronährstoffversorgung. Die Ansprüche an Bor, Mangan und Molybdän sind besonders hoch. Zu Beginn der Blüte besteht an Mikronährstoffen der größte Bedarf. Insbesondere bei Trockenheit ist eine Verfügbarkeit von Bor und Mangan nicht immer gegeben. Grundsätzlich können Mikronährstoffe mit einer Boden- oder Blattdüngung ausgebracht werden.

Organische Düngung


Der Winterraps ist ein guter Verwerter organischer Dünger. Eine Stickstoffgabe im Spätsommer (30 - 40 kg N/ha) nach einer Getreidevorfrucht kann mit organischen Düngerformen wie Gülle oder Stalldung abgedeckt werden. Vorteilhaft ist, dass damit neben Stickstoff auch andere Nährstoffe wie Phosphor und Kalium zugeführt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen (Befahrbarkeit) lässt sich auch eine N-Teilgabe im Frühjahr in Form von Gülle ausbringen. Es empfiehlt sich, mit der Gülle einen Grundstock zu legen, um dann im Frühjahr den restlichen Nährstoffbedarf mit mineralischem Dünger auszugleichen.


Die angegebenen Düngermengen beziehen sich auf Winterraps; der Sommerraps benötigt aufgrund seiner niedrigeren Erträge eine entsprechend geringere Düngungsintensität.