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Biologie des Rindes

Rind - Biologie | proplanta.de
Das Hausrind zählt zu den wiederkauenden Paarhufern (Artiodactyla). Seine Zugehörigkeit zur Familie der Bovidae (Hornträger) leitet sich von den Hörnern ab. Bei den Höhnern handelt es sich um hohle, dauerhafte Gebilde, die eine wichtige Rolle im Sozialverhalten spielen. Neben Verteidigung und Rangkämpfen fungieren sie auch als Imponierorgane, die Rangauseinandersetzungen vermeiden können. Beim weiblichen Rind sind diese meist schwächer ausgebildet oder fehlen ganz.


Gehörn vom RindBild vergrößern
Das Horn besteht aus einem dem Stirnbein (Os frontale) aufsitzenden Knochen- oder Hornzapfen und wird von einer epidermalen, hohlen Hornscheide umhüllt. Im Gegensatz zum Geweih, wird das Gehörn nicht gewechselt.

Das Rind hat einen massigen Körperbau (Rahmen), welcher je nach Rasse, eine Länge von 3 m erreicht. Die Widerristhöhe des Bullen beträgt zwischen 125 und 175 cm; sein Gewicht schwankt zwischen 500 und 1.400 kg. Kühe haben eine Widerristhöhe von 115 bis 165 cm, bei einem möglichen Körpergewicht zwischen 400 und 800 kg. 

Rinder sind reine Pflanzenfresser. Das unbehaarte und stets feuchte Flotzmaul beherbergt 32 Zähne: 24 Backenzähne und 8 reinweiße, meißelförmige Schneidezähne im geteilten Unterkiefer. Der Oberkiefer besitzt im Bereich der Schneide- und Eckzähne eine Hornplatte. Die Schneidezähne wachsen nach Abnutzung nicht mehr, die Backenzähne nur in geringem Maße nach (bei Schaf und Ziege vermutlich stärker als beim Rind).


Maul eines RinderBilderstrecke starten
Bei Rindern ist nur der Unterkiefer bezahnt.

Im Gegensatz zu den Nicht-Wiederkäuern (z.B. Schwein und Pferd) hat das Rind ein mehrhöliges Magensystem. Dieses setzt sich aus drei Vormägen (Pansen, Netzmagen, Blättermagen) und dem eigentlichen Magen (Labmagen) zusammen.

Rinder verfügen über einen leistungsstarken Geruchsinn und ein gutes Gehör. Sie nehmen höhere Frequenzen als der Mensch wahr. Das Gesichtsfeld umfasst etwa 300 Grad. Das räumliche Sehen ist eingeschränkt. Rinder können nicht Tiefensehen. Farbsehen ist möglich.

Die Geschlechtsreife erreichen Bullen mit 7 bis 9 Monaten; ein weibliches Rind mit 9 bis 11 Monaten. Die Brunst dauert bei der Kuh meist 2 bis 3 Tage und alterniert alle 21 bis 28 Tage. Die mittlere Tragezeit dauert 280 Tage (± 14 Tage); bei süddeutschen Rassen wenige Tage mehr! In der Regel gebärt die Kuh ein Kalb, dessen Geburtsgewicht zwischen 20 und 50 kg liegt (z.B. Holstein 40 kg). Bei ungleichgeschlechtlichen Zwillingen bleibt das weibliche Tier unfruchtbar (sog. Zwicke). 

Rinder haben eine natürliche Lebenserwartung von 12 bis 15 (max. 30) Jahren. Beim Landwirt werden die Milchkühe bereits nach 6 bis 8 Jahren, nachdem sich ihre Milchleistung erheblich reduziert hat, zur Schlachtung freigegeben.  


Kuh - AnatomieBild vergrößern
Körperteile eines Rindes

 

Verdauungssystem & Physiologie des Rindes