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Setzlingsproduktion und Pflanzung von Tabak

Setzlingsproduktion - Pflanzung | Tabak | proplanta.de
Tabaksamen sind extrem klein, 1 g enthält zwischen 10.000 und 11.000 Samen. Aus diesem Grund wird der Tabak zuerst zu Setzlingen herangezogen und dann ausgepflanzt. In Mitteleuropa erfolgt die Aussaat meist Ende Februar/Anfang März in beheizbaren Folientunneln oder Gewächshäusern. Die Aufzucht der Setzlinge dauert rund zwei Monate. Der Tabaksamen ist ein Lichtkeimer, dieser keimt zwar über eine weite Temperaturspanne, optimal für ein gleichmäßiges und zügiges Auflaufen sind aber 18 - 23 °C.

In den letzten Jahren hat sich die Schwimmpflanzenanzucht (Float System) immer mehr durchgesetzt, eine Methode, die Mitte der 80er Jahre in den USA entwickelt wurde. Diese Methode beruht auf dem Prinzip der Hydrokultur. Dazu werden Styroporschalen verwendet, die mit einem Spezialsubstrat gefüllt werden und auf einer Nährlösung schwimmen. Die Aussaat erfolgt maschinell, wobei nur pilliertes Saatgut verwendet wird. Darüber hinaus werden die kleinen Setzlinge mehrere Male gemäht, um möglichst robuste Setzlinge mit starken Stielen heranzuziehen.

Bei der Pflanzung sind Flächen in der Nähe von dichten Hecken, Waldrändern und Wasserflächen zu meiden wegen einer erhöhten Blauschimmelgefahr, dasselbe gilt für Mulden mit erhöhter Frostgefahr. Ende April oder Anfang Mai erfolgt die Pflanzung, die Bestandesdichte richtet sich weitgehend nach dem angebauten Tabaktyp und danach, ob es sich um Fülltabak oder aromatischen Tabak handelt. Bei Burley Fülltabak sind das etwa 25.000 bis 32.000 Pflanzen/ha, bei Virgin Fülltabak 32.000 bis 38.000 Pflanzen/ha. Die Bestandesdichte bei aromatischem Tabak ist viel geringer (ca. 15.000 bis 20.000 Pflanzen/ha). Bei Orienttabak ist die Bestandesdichte extrem hoch (bis zu 150.000 Pflanzen/ha).