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Unkräuter in Roggen

Roggen | Unkräuter |proplanta.de

Die Zusammensetzung der Unkrautflora in Wintergetreide hatte sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Früher waren die häufigsten Arten: Feld-Rittersporn, Klatsch-Mohn, Acker-Steinsame, Kornblume und Ehrenpreis-Arten sowie Kletten-Labkraut. Davon sind einige kaum noch anzutreffen.

Die Gründe liegen in der Veränderung der Produktionstechnik. Durch den Einsatz einzelner Wirkstoffgruppen wurden bestimmte Unkrautarten selektiert (z.B. Acker-Stiefmütterchen) oder gar resistente Populationen geschaffen (Acker-Fuchsschwanz).

Auch die geänderte Anwendungspraxis begünstigt einzelne Unkräuter. Durch den Einsatz von Herbiziden zu einem sehr frühen Termin mit niedrigen Aufwandmengen gegen kleine und empfindliche Unkräuter, werden spät keimende Arten nicht oder nur unzureichend erfasst (Distel-Arten, Acker-Winde).

In sehr engen Fruchtfolgen werden die Kulturpflanzen zum eigentlichen Problem. In Getreide-Raps-Fruchtfolgen ist daher regelmäßig eine Bekämpfung von Ausfallraps bzw. Ausfallgetreide zwingend notwendig.

Entsprechend der Saatzeit finden herbstkeimende Unkräuter die besten Keimungs- und Entwicklungsbedingungen in Winterroggen. Monokotyle Unkräuter sind der Gemeine Windhalm, der Acker-Fuchsschwanz und die Einjährige Rispe, Trespen-Arten und die Gemeine Quecke. Als dikotyle Unkräuter kommen vorwiegend das Kletten-Labkraut und andere diverse einjährige Unkräuter vor, wie die Vogelmiere, Taubnessel-Arten und Ehrenpreis-Arten. Im Roggenanbau muss zusätzlich die typische Verunkrautung der Sandböden beachtet werden. Auf einigen Standorten haben sich schwer bekämpfbare Unkräuter etabliert, und zwar Saatwucherblume, Schlitzblättriger Storchschnabel, Acker-Schachtelhalm und Acker-Winde sowie Ochsenzunge-Arten.