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19.06.2013 

Salbei - Schönheit mit Mehrfachnutzen

Die meisten der vielen Salbeiarten sind unkomplizierte Pflanzen mit Mehrfachnutzen. Aufgrund ihrer Bescheidenheit sind sie bei den Experten der Bayerischen Gartenakademie in der Beliebtheitsskala der Gartenpflanzen ganz oben angesiedelt.

Salbei
(c) Bayerische Gartenakademie
Salbei ist unglaublich vielfältig. Es gibt einjährige, langlebige Stauden aber auch strauchartige Exemplare. Die Lippenblütler sind nicht nur sehr zuverlässige Gartenpflanzen, sondern auch eine wertvolle Nahrungsquelle für Schmetterlinge, Hummeln und andere Insekten.


Standort und Ansprüche

So vielfältig die Salbeiarten auch in ihren Erscheinungsformen sein mögen, in den Ansprüchen sind sie sich ähnlich. Sonnig, warm und ein durchlässiger Boden sind Voraussetzung für ein gutes Gedeihen. Starkwachsende Arten wachsen in nährstoffreichen Böden zwar kräftig, doch winterharte Exemplare verlieren bei Nahrungsüberschuss ihre Frosthärte.


Einjähriger Salbei  - Blüten bis zum ersten Frost

Ohne Pause blüht im Sommer der mehlige Salbei (Salvia farinacea). Er wird etwa 50 cm hoch und passt ins Beet wie auf den Balkon. Seine hellen Blautöne lassen sich mit allen Balkonblumen kombinieren. Der Feuersalbei (Salvia splendens) ist der Rotschopf unter den Salbeiarten. Als Beetpflanze wird er schon viele Jahrzehnte eingesetzt. In Saatgutmischungen findet sich häufig der schnellwachsende Schopfsalbei (S. viridis), eine beliebte Bienenpflanze. Der mexikanische Salbei (Salvia patens) wird sich in den nächsten Jahren als Balkonpflanze etablieren. Sein leuchtendes Tiefblau ist eine unwiderstehliche, seltene Blütenfarbe. Leider ist bei diesen Arten im Herbst die Blütenpracht mit dem ersten Frost zu Ende.


Zweijähriger Salbei

Der stattliche Muskatellersalbei (Salvia sclarea) wird im Sommer ausgesät und blüht aber erst im Jahr darauf. Die Geduld des Gärtners wird mit einer zauberhaften Blütenfülle und einer magischen Hummelpflanze belohnt. Der Duft des 1,50 m hohen Muskatellersalbeis lockt u. a. die seltene blauschwarze Holzbiene an. Die Steppenpflanze wächst an sonnigen Standorten und verträgt Hitze und Trockenheit.


Staudensalbei

Der Steppensalbei (Salvia nemorosa) ist mit seinen blauen und rosa Farbtönen die ideale Pflanze zu Strauchrosen. In Gruppen gepflanzt, untermalt er jede Rosenfarbe. Rosen und Salbei passen überdies durch die gleichen Standortansprüche zusammen. Der Steppensalbei gedeiht hervorragend zwischen anderen Beetstauden. ´Blauhübel´ (40 cm) ist eine reinblaue kleinwüchsige Sorte. ´Mainacht´ (50 cm, gute Nachblüte) ist hingegen eine dunkelblaue Sorte. Einen eleganten Kontrast bilden die rosa Blüten auf purpurvioletten Stängeln der Sorte ´Amethyst´ (80 cm). So blüht der Steppensalbei den ganzen Sommer: Schneiden Sie Verblühtes kontinuierlich heraus.


Echter Salbei (Salvia officinalis)

Es steht schon im Namen: Der Salbei vom lateinischen salvare = heilen oder salvere = gesund sein abgeleitet, ist eine Arzneipflanze, die zudem äußerst dekorativ ist. Auch die Sorten mit weißbunten, zwei- und dreifarbigen Blätter sind heilkräftig und sogar bei günstiger Witterung wintergrün. Der Kräutersalbei wächst auf kalkhaltigen, steinigen und trockenen Böden. In rauen Lagen ist ein Winterschutz im ausgehenden Winter mit Reisig oder Vlies von Vorteil. Die Pflanzenexperten der Bayerischen Gartenakademie empfehlen, den Salbei im Frühjahr vor dem Austrieb um ein bis zwei Drittel einzukürzen. So bleibt er kompakter und formstabiler.


Blattdufter

Salbei wurde bereits in alten Zeiten zum Räuchern und desinfizieren von Räumen verwendet. Neben dem klassischen Kräutersalbei gibt es weitere mit besonderen Aromen. Der afrikanische Salbei (S. repens) verströmt beim Räuchern ein harziges beruhigendes Aroma. In den Schwitzhütten der amerikanischen Ureinwohner soll der indianische Räuchersalbei oder weiße Salbei (S. apiana) als Räucherwerk und Aufguss eingesetzt worden sein. Der 1,5 m hohe Strauch ist eine ideale Kübelpflanze. Zum Überwintern braucht er einen hellen kühlen Platz.

Die Blätter duften beim Fruchtsalbei (S. dorisiana) Die großen samtigen Blätter riechen und schmecken nach einem frischen Fruchtsalat mit einer herben Note. Der Ananassalbei (S. rutilans) überrascht mit seinen tiefroten Blüten. Die Blätter von Frucht- und Ananassalbei können zum Garnieren, als Tee und zum Aromatisieren nicht nur von Süßspeisen verwendet werden. Leider überdauern sie unsere frostigen Winter nur im Haus.

"Unter allen Stauden ist kaum ein Gewechs über die Salbey, denn es dienet dem Arztet, Koch, Keller, Armen und Reichen" (Hieronymus Bock)

Quelle: Bayerische Gartenakademie


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