Tipps zur Grabgestaltung

Doch die Friedhofskultur verändert sich, immer weniger Angehörige sind in der Lage, eine Grabstätte zu pflegen. Für die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie sind pflegeleichte Bepflanzungen die Lösung.


Grundsätzliches

Grabbepflanzungen sollten möglichst dauerhaft und ganzjährig attraktiv sein. Eine immergrüne Grundbepflanzung bietet den Rahmen für eine jahreszeitlich unterschiedliche Wechselbepflanzung. Verwenden Sie aber nicht zu viele verschiedene Pflanzenarten. Ein Platz für Schnittblumen und Gedenkfloristik sollte ebenso wenig fehlen.


Flache Pflanzen bringen Ruhe

Bodendecker bringen nur dann optische Ruhe in die Bepflanzung, wenn sie sehr flach wachsen oder durch Schnitt niedrig gehalten werden können. Damit eine dichte Pflanzendecke entsteht, sollten die gewählten Pflanzen zu den vorherrschenden Standortbedingungen passen.

Die Zwergmispel (Cotoneaster dammeri) gehört zu den klassischen Grabpflanzen, die nur dann dauerhaft ansehnlich bleiben, wenn man sie zwei- bis dreimal in der Wachstumsperiode zurückschneidet. Kurzzeitiger Wassermangel wird gut verkraftet. Die besonders schwachwachsende Sorte 'Cooper' eignet sich für kleine Gräber. Ansonsten sind viele Cotoneaster-Sorten nicht die beste Wahl, weil sie verkahlen und schwer wieder zu entfernen sind.

Unter Bäumen können sich Immergrün (Vinca minor) und Efeu (Hedera helix) behaupten. Leicht schattigen und frischen Boden mögen Porzellanblümchen (Saxifraga umbrosa), Sternmoos (Sagina subulata), Golderdbeere (Waldsteinia ternata) und das Dickmännchen (Pachysandra terminalis). Vom anspruchslosen Spindelstrauch (Euonymus fortunei) gibt es flachwachsende Sorten, die in der Sonne wie im Schatten gedeihen. Allerdings benötigen diese Pflanzen regelmäßigen Rückschnitt. Sonne und dazu durchlässiger Boden gefällt dem Fiederpolster (Leptinella squalida), dem Blaugrünen Stachelnüsschen (Acaena buchananii) und dem Teppichthymian (Thymus serphyllum).


Höhere Pflanzen

Auf größeren Gräbern ist Platz für höhere Begleitpflanzen. Immergrüne, schwachwüchsige und schnittverträgliche Pflanzen eignen sich am besten und müssen nicht nach kurzer Standdauer wieder ausgetauscht werden. Oft täuscht der erste Eindruck - eine preisgünstige Minipflanze kann sich als schnellwachsendes Gehölz entpuppen. Lassen Sie sich fachkundig beraten.

Buchs war als robuste und pflegeleichte Pflanze für die Grabbepflanzung bekannt. Doch die Experten der Bayerischen Gartenakademie können sie aufgrund der Ausbreitung des Buchssterbens auf den Friedhöfen nicht mehr empfehlen. Besser eignet sich die althergebrachte ebenfalls schnittverträgliche Eibe. Schwachwachsende Sorten von Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), Kiefer (z.B. Pinus mugo 'Mops'), Scheinzypresse (Chamaecyparis), Fichte (z. B. Picea glauca 'Aberta Globe') und Wacholder (Juniperus) kommen ebenfalls in Betracht. Als immergrüne Hochstämmchen haben sich veredelte Spindelsträucher (Euonymus 'Emerald'n Gold' oder 'Emerald'n Gaiety') bewährt, die mit den weißbunten Blättern schöne Akzente vor allem vor dunklen Grabsteinen setzen.

Modern und belebend sind Gräser, die im Herbst und im Winter eine lockere Struktur schaffen. Im Frühjahr werden abgestorbene Halme ausgezupft oder ganze Büschel zurückgeschnitten. Sie wachsen in den Sommermonaten schnell wieder nach.

Quelle: Bayerische Gartenakademie