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Klassifizierung der Schweinerassen

Schweinerassen - Klassifizierung | proplanta.de
Die heute gehaltenen Schweinerassen sind ursprünglich durch Kreuzungen aus europäischen Wildschweinen und dem asiatischen Bindenschwein entstanden. Die europäischen Wildschweine kommen in Europa, Nordafrika und Westasien vor; die asiatischen Bindenschweine sind ausgestorben. Letzteres unterscheidet sich vom europäischen Wildschwein durch seine größere Körperlänge und -fülle, seine Frühreife und ausgeprägten Fruchtbarkeit.

Die Entwicklung der Schweinezucht in Europa ist vor allem dem Engagement englischer Schweinezüchter zu verdanken. Sie kreuzten asiatische Vittatus-Typen aus China und Siam (Thailand) sowie neapolitanischen und portugisischen Schweinen mit englischen Landschlägen. Aus diesen neuen Kreuzungen entstanden nach weiterem Kreuzen und Selektieren zahlreiche neue Rassen. Deutsche Züchter importierten diese Rassen ab etwa 1887 und kreuzten sie in deutsche Landrassenschläge ein. Weitere importierte Rassen waren  später die belgischen Piétrain sowie die aus den USA stammenden Duroc und Hampshire.

Rasseneinteilung und Charakterisierung



Die züchterischen Aktivitäten in Form der Veredelungskreuzungen ergaben sich hauptsächlich aus der Ende des 19. Jahrhunderts einsetzenden Industrialisierung und dem Anwachsen der Stadtbevölkerung. Die steigende Nachfrage nach Schweinefleisch konnte mit den meist spätreifen und extensive gehaltenen Landschlägen nicht erfüllt werden.

Durch die Intensivierung des Kartoffel- und Getreideanbaus waren die Voraussetzungen für eine Stallhaltung mit energiereichem Futter gegeben; es fehlten nur die entsprechend wüchsigen Schweine mit besserer Futterverwertung. Die Grundlage und Festigung dieser gewünschten Rasseneigenschaften wurde durch die anfängliche Kreuzung mit englischen Rassen zwischen 1880 bis 1900 und durch strenge Selektionen zu Beginn dieses Jahrhunderts gelegt.

Während in den Nachkriegsjahren Wert auf Rassen mit verstärktem Gewicht und auf frohwüchsige, fettreiche Schweine wie das Schwäbisch-Hällische Landschein, Angler Sattelschwein oder Buntes Bentheimer Schwein gelegt wurde, verlangte der Verbraucher in den 50er und 60er Jahren mageres Schweinefleisch. Diese Marktbedingungen veranlassten die Züchter in den 70ern vermehrt belgische Fleischrassen wie das Piétrain und die Belgische Landrasse einzukreuzen.