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   13.11.2015 

Die Unterschiede von Obstbränden, Obstwässern und Likören

Kennen Sie den Unterschied von Obstbränden, -wässern und Likören? Die Geschichte dieser Spirituosen ist nur wenig aufgeklärt. In Deutschland gibt es heute aber genaue Vorschriften, wer wie viel davon herstellen darf und wie diese zu benennen sind.

Obstbrände
(c) proplanta

Seit wann gibt es eigentlich Obstbrände?

Bereits in der Antike gab es 

Destillationsversuche. Das geschah aber zu medizinischen und kosmetischen Zwecken. Deshalb wurden auch Wurzeln und Kräuter vergoren und gebrannt. Die Mauren brachten schließlich destillierte Genussmittel nach Europa. Ihr Wissen über die Zubereitung wurde in den mittelalterlichen Klöstern weiter verfeinert. Geräte zur Destillation sind erstmals schriftlich für das 12 Jahrhundert belegt. Ein wichtiger Wegbereiter war der Regensburger Bischof Albertus Magnus. Die Verbreitung dieser Verarbeitungsart geschah aber auch zu dieser Zeit nicht zu Genusszwecken, sondern um überreifes Obst vor der Fäulnis zu bewahren und die wertvollen Lebensmittel zu konservieren. Sehr viel mehr ist über die Geschichte der Obstbrennerei jedoch nicht bekannt.

Wie wird Schnaps heute hergestellt?



Man lässt Obst mit einem hohen Zuckergehalt unter Zugabe von Hefe in einem sauberen Behälter gären. Nachdem der Zucker vergärt ist, bleibt die sogenannte Maische mit ca. 7 Prozent Alkoholanteil zurück. Diese wird anschließend gebrannt. Dazu wird die Maische in den Destillierblasen auf etwa 80 Grad erhitzt, bis der Alkohol verdampft. Dieses Gas kondensiert im sogenannten Kühler wieder. Es entsteht hochprozentiger Alkohol. Zu Beginn des Destilliervorgangs ist die Alkoholkonzentration zu hoch, sodass das Destillat bitter schmeckt. Am Schluss ist sie jedoch zu niedrig. Das Destillat hat dann wenig Geschmack. Die Kunst besteht also darin, die „gute Mitte“ getrennt aufzufangen. Häufig sind dafür mehrere Durchläufe nötig. Diese jungen Destillate werden anschließend noch mindestens ein Jahr gelagert, um ihr Aroma zu entfalten, und als Obstwasser verkauft. Die Qualität hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:
  • Zusammensetzung der Hefe
  • Reifegrad und Zuckergehalt des Obstes
  • Sauberer Mittelgang ohne Verunreinigung durch Vor- und Nachlauf

Whiskey wird nicht aus Obst sondern aus Getreide gebrannt. Zu diesem Zweck wird gemahlenes Getreide mit Wasser aufgekocht und Malz zugesetzt, welches aus der Getreidestärke Zucker herstellt. Die Flüssigkeit wird dann ebenfalls mit Hefe vergoren und destilliert.

Beeren und andere Fürchte mit einem geringen Zuckergehalt werden hingegen nicht eingemaischt sondern mazeriert, d.h. in geschmacksarmen Alkohol eingelegt, der dann gebrannt wird. Es entsteht Obstgeist.

Sowohl Obstwasser als auch Obstgeist sind Obstbrände. Wenn Wasser, Aromen oder Kräuter, Lebensmittelfarbe und Zucker, zum Beispiel Honig, zugegeben werden, spricht man von Likören. Der Oberbegriff für Brände und Liköre ist Spirituosen. Umgangssprachlich wird auch das Wort „Schnaps“ verwendet. Sie können Obstbrände und weitere Spirituosen bei Banneke online kaufen.
Am beliebtesten sind Brände aus folgendem Obst:

  • Apfel
  • Birne, vor allem Williams Christ
  • Kirsche
  • Zwetschge
  • Marille

Die Benennung von Obstbränden und die Schreibweise des Whisk(e)ys

In Deutschland können Sie nicht einfach nach Lust und Laune Obst brennen. Die Bundesmonopolverwaltung regelt dieses Recht und erhebt Branntweinsteuer auf die Erzeugnisse. Obstbrände müssen in ihrem Namen das enthaltene Obst führen. Wenn mehrere Obstarten zur Herstellung verwendet wurden, werden sie nach dem prozentualen Gehalt aufgeführt. Ein Birnen-Marillen-Brand enthält demnach mehr Birne als Marille. Wenn die Obstsorte in den Namen einfließen soll, darf auch nur diese verwendet worden sein. Ein Williams-Christ-Birnen-Brand besteht also aus keiner anderen Birnensorte außer der Williams-Christ-Birne.

Die Schreibweise von Whiskey ist dagegen nicht so eindeutig. Schottischer Whisky wird seit dem 20. Jahrhundert ohne das „e“ geschrieben, irischer oder amerikanischer mit „e“. Nur der amerikanische Bourbon von Maker’s Mark darf mit Sondergenehmigung dank seiner schottischen Herkunft ohne „e“ gehandelt werden. In Kanada findet man jedoch beide Varianten. (Pd)

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