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02.02.2014 

Tipps zur Anschaffung eines Kleingewächshauses

Immer mehr ambitionierte Freizeitgärtner wollen die Gartensaison so früh wie möglich beginnen. In einem Kleingewächshaus, so lautet der Tipp der Bayerischen Gartenakademie, können ab Februar schon die ersten Gemüsearten, wie Radieschen und Schnittsalate angebaut werden.

Gewächshaus
(c) proplanta
Wollen Sie sich ein neues Gewächshaus anschaffen, dann sollten Sie wesentliche Kriterien beachten, denn Baumaterialien und Standort haben einen großen Einfluss auf die Nutzung und den Ernteerfolg. Bestehende Gewächshäuser bringen mit der Zeit eine Herausforderung mit sich: Was ist gegen die Bodenmüdigkeit zu tun?

Standort und Baumaterialien

Dem Kleingewächshaus kommt der sogenannte Treibhauseffekt zugute. Kurzwellige Sonnenstrahlen können durch Glas und lichtdurchlässige Kunststoffeindeckungen ins Innere gelangen. Dort treffen sie auf Gegenstände und wandeln sich in langwellige Wärmestrahlung um, die nicht mehr durch das Glas nach außen entweichen kann. Untersuchungen zufolge kann man mit Glashäusern die Vegetationsperiode im Frühjahr und im Herbst um jeweils zwei Wochen verlängern.

Allerdings halten nicht alle Eindeckungen die Wärmestrahlung so gut zurück. Kunststofffolien lassen die meiste Wärme wieder entweichen. Doppelstegplatten eignen sich besonders gut für Dach und Wände, da sie durch die Luftschicht zwischen den Platten eine gute Isolierung bieten.

Ein idealer Standort für das Kleingewächshaus ist ein Platz in der vollen Sonne. Eine Ost-West-Ausrichtung fängt die Strahlen der tiefstehenden Sonne am besten ein. Ein steiles Dach lässt mehr Strahlung eindringen als ein flaches, besonders im Frühjahr und Herbst.

Achten Sie bei einer Neuanschaffung auf Qualität. Die Experten der Bayerischen Gartenakademie empfehlen, ein Kleingewächshaus mit dem Gütesiegel „TÜV geprüft“ zu kaufen. Dies gewährleistet eine gute Standsicherheit, auch bei hohen Windgeschwindigkeiten. Winddichtigkeit und Korrosionsbeständigkeit sind Kriterien auf die Sie ebenfalls nicht verzichten sollten. Noch eine wichtige Regel: Je größer das Volumen des Gewächshauses, desto ausgeglichener ist das Klima.

Große Lüftungsklappen und eine teilbare Eingangstür, die im oberen Teil geöffnet bleiben kann, sind genauso wichtig. So heizt sich das Gewächshaus im Sommer nicht so stark auf. Für die kritische Zeit des Hochsommers gibt es Schattiergewebe, das Sie auf dem Gewächshaus befestigen können. Es reduziert die Einstrahlung um 55%.

Damit können Sie loslegen

Ab Mitte Februar beginnt die Direktsaat ins Gewächshaus mit Radieschen. Falls die Temperaturen noch einmal stark unter Null fallen, müssen die Beete mit Vlies abgedeckt werden. Wichtig ist, dass sie tagsüber wieder aufgedeckt werden, da Licht wichtiger ist als Wärme. Zudem breiten sich unter dem Vlies gerne Pilzerkrankungen aus. Ab Ende Februar können Salatpflanzen und Kohlrabi gesetzt und der erste Rettich gesät werden, wenn es das Wetter zulässt. Im Sommer ist das Kleingewächshaus der beste Platz für die wärmeliebenden Gemüsearten wie Tomaten, Gurken und Paprika.

Der Boden nach jahrelanger Nutzung

Da die Kulturen in einem Kleingewächshaus Jahr für Jahr auf dem gleichen Platz stehen, ermüdet der Boden. Oft wird empfohlen, den Boden nach einigen Jahren auszutauschen, doch das ist sehr aufwändig. Dreißig bis fünfzig Zentimeter müsste der Boden abgetragen, entfernt und durch frischen ersetzt werden. Das ist selbst auf der begrenzten Fläche eines Kleingewächshauses ein enormer Kraftakt. Ein Fruchtwechsel ist die einfachere Lösung.

Kultivieren Sie eine Vegetationsperiode lang andere Gemüsearten im Gewächshaus oder bauen Sie im Sommer Tagetes und Ringelblumen an, und der Boden erholt sich wieder. Vor allem Tagetes haben durch ihre Wurzelausscheidungen einen positiven Effekt auf das Bodenleben. Sie vertreiben Nematoden, die häufig für die Bodenmüdigkeit verantwortlich sind.

Die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie empfehlen, in jedem Fall den Boden auf den Nährstoffgehalt untersuchen zu lassen. Meist sind die Böden in Kleingewächshäusern überdüngt und weisen einen zu hohen Salzgehalt auf, der das Wachstum hemmt.

Quelle: Bayerische Gartenakademie
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