Die
Milchanlieferung in Deutschland hat sich zuletzt um die Saisonspitze bewegt. Dem Vernehmen nach geht das Milchaufkommen inzwischen zumindest teilweise wieder zurück. Laut Schnellberichterstattung der ZMB wurden in der 20. Woche 0,6 % mehr Milch angeliefert als in der Vorwoche. Damit wurde die Vorjahreslinie erstmals im laufenden Jahr überschritten, und zwar um 0,4 %. In Frankreich war die Milchanlieferung weiter saisonal rückläufig und lag zuletzt um 0,6 % unter dem Vorjahresniveau.
Am Spotmarkt ist die Schwächephase, die in den vergangenen Wochen zu beobachten war, vorüber. Die Preise für
Magermilchkonzentrat und
Industrierahm haben sich in der vergangenen Woche erholt und sind im Vergleich zu den Endprodukten wieder „normaler“ bewertet.
Am Markt für
Magermilchpulver wird von einer Belebung der Nachfrage berichtet. Zuletzt sind mehr Aufträge zu Stande gekommen. Aus Drittländern gingen in den letzten Tagen wieder mehr Anfragen ein. Dazu dürfte auch die neuerliche Abschwächung des Euro mit beigetragen haben. Am Binnenmarkt sind die Verträge für das zweite Quartal weitgehend unter Dach und Fach und Anfragen für Restmengen halten sich in Grenzen. Für das dritte Quartal besteht mehr Kaufinteresse, wobei man aber auch hier davon ausgeht, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Nachfrage bereits gedeckt ist. Für spätere Lieferungen, teilweise bis ins Jahr 2016 hinein, versuchen sich Einkäufer auf niedrigem Preisniveau langfristig einzudecken. Bei niedrigsten Geboten, die teilweise abgegeben werden, sind die Werke aber nicht abgabebereit.
Auf längere Sicht besteht Unsicherheit, welche Milchmengen bei niedrigeren Milchpreisen angeliefert werden und wie sich das Angebot weltweit bei möglicherweise ungünstigeren Witterungsphänomenen entwickeln wird. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität haben in der vergangenen Woche nochmals nachgegeben, wobei aber auch aus den Nachbarländern berichtet wird, dass sich das Tempo des Preisrückgangs verlangsamt hat.
Bei Futtermittelware ist eine Stabilisierung der Preise festzustellen, die mit der deutlichen Preisbefestigung bei
Magermilchkonzentrat in Zusammenhang stehen dürfte. Bei Vollmilchpulver verläuft die Nachfrage ruhig. Die Exportmöglichkeiten für EU-Ware sind bei günstigen Offerten aus Ozeanien begrenzt. Die Produktion in der EU ist bereits in den vergangenen Monaten reduziert worden.
Die Preise in Deutschland haben sich zuletzt leicht schwächer entwickelt. Die Preise für
Molkenpulver haben weiter nachgegeben. Während bei Futtermittelware zuletzt von einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau gesprochen wurde, wird bei Lebensmittelware aktuell von einem größeren Angebot der USA am Weltmarkt berichtet.
Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu) |
Preisermittlung Dauermilchwaren |
Vollmilchpulver und Magermilchpulver Preisermittlung für Ware gemäß der 7. VO zur Änderung der Milcherzeugnisverordnung; Preise netto (ohne MwSt.), ab Werk bzw. ab Molkerei, in €/t |
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von |
bis |
Ø |
Tendenz |
Vollmilchpulver (26 % Fett) Lebensmittelqualität, Sprühware, 25 kg Säcke |
2.480 |
2.550 |
2.515 |
schwächer |
Magermilchpulver in Lebensmittelqualität Sprühware, 25 kg Säcke |
1.750 |
1.850 |
1.800 |
schwächer |
Magermilchpulver in Futtermittelqualität Sprühware, lose |
1.600 |
1.670 |
1.635 |
stabilisiert |
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Süßmolkenpulver Preise netto (ohne MwSt.), ab Werk bzw. ab Molkerei, in €/t |
|
von |
bis |
Notierung |
Tendenz |
Süßmolkenpulver in Lebensmittelqualität Sprühware, 25 kg Säcke |
940 |
960 |
950 |
schwächer |
Süßmolkenpulver in Futtermittelqualität Sprühware, lose |
630 |
660 |
650 |
leicht schwächer |
Quelle: Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)