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01.03.2024 

Stromkosten senken als Agrarbetrieb: die wichtigsten Infos

Der Krieg in der Ukraine und die Energiewende haben einen drastischen Anstieg der Energiepreise verursacht. Diese Entwicklung trifft landwirtschaftliche Betriebe in besonderem Maße, da ihre Rentabilität stark von den Preisen für Strom, Wärme und Kraftstoffe abhängt.

Stromguide
Zusammenfassung: Als Agrarbetrieb die Stromkosten senken
Dieser Artikel informiert über wirksame Maßnahmen, mit denen Landwirte ihre Stromkosten deutlich senken.

Stromkosten bedrohen die Rentabilität landwirtschaftlicher Betriebe

Die kontinuierlich steigenden Energiepreise belasten Landwirte seit Jahren. Die Preisexplosion bei Gas, Öl und Elektrizität infolge des Kriegs in der Ukraine hat die ohnehin angespannte Lage nochmals verschlimmert. Aufgrund dieser Gemengelage ist die Rentabilität vieler landwirtschaftlicher Betriebe bedroht.

Ein Ende der Preisspirale ist nicht absehbar, im Gegenteil: Experten prognostizieren weiter steigende Strompreise in den kommenden Monaten und Jahren.

Landwirte sind deshalb gezwungen, ihre Stromkosten zu reduzieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

So stemmen Landwirte die Strompreis-Explosion: Fünf effektive Strategien

Eine einfache und effiziente Möglichkeit, die Stromkosten zu senken, besteht im Wechsel des Versorgers. Dieser ist mit dem kostenlosen Stromvergleich von Stromguide bequem online durchführbar.

Ein großes Energiesparpotenzial besteht in landwirtschaftlichen Betrieben durch eine Optimierung der Beleuchtung:
  • LEDs weisen eine deutlich höhere Energieeffizienz und Lebensdauer auf als klassische Leuchtmittel. Die Investition amortisiert sich innerhalb eines kurzen Zeitraums. Aus den gleichen Gründen ist ein Umstieg von Leuchtstofflampen auf energieeffizientere Halogen-Metall-Lampen zu empfehlen.
  • Elektronische Vorschaltgeräte verlängern die Lebensdauer von Lampen und garantieren einen flimmerfreien und energieeffizienten Betrieb der Beleuchtung. Ebenso ist die Montage von Zeitschaltuhren und Bewegungsmeldern in nur zeitweise genutzten Räumen zu empfehlen.
  • Durch die optimale Ausrichtung von Betriebsgebäuden nutzen Agrarbetriebe das Tageslicht als natürliche Lichtquelle. Sofern die baulichen Gegebenheiten dies ermöglichen, kommt der Einbau lichtdurchlässiger Elemente in Betracht.

In Milchviehställen entfällt ein großer Teil des Energieverbrauchs auf den Betrieb der Vakuumpumpen an den Melkständen. Der Einsatz einer Frequenzsteuerung senkt den Strombedarf der Pumpen um bis zu 70 Prozent, da ein Druckwächter die benötigte Vakuummenge misst und die Pumpleistung entsprechend anpasst. Das Energiesparpotenzial ergibt sich aus dem Umstand, dass zum Melken zumeist die halbe Nennleistung der Vakuumpumpen ausreicht.

Ferner ist die Installation eines Vorkühlers eine effektive Maßnahme, um den Energieverbrauch bei der Milchkühlung zu senken. In einem solchen System fließt kaltes Brunnen- oder Leitungswasser im Gegenstrom zur Milch. Durch diesen Wärmeaustausch wird das leicht verderbliche landwirtschaftliche Erzeugnis auf 17 Grad Celsius vorgekühlt, wodurch der Strombedarf zur Kühlung deutlich sinkt. In der Praxis sparen Landwirte mit diesem Kühlsystem etwa die Hälfte der Energie, die sie bei der traditionellen Art der Milchkühlung aufwenden müssen.

Die größten Wärmeverluste in Schweineställen entstehen durch die Lüftungsanlage, die ein optimales Stallklima für die Tiere gewährleistet. In Agrarbetrieben, die elektrisch betriebene Wärmepumpen zur Beheizung nutzen, kann sich eine mangelhafte Abstimmung zwischen Heizung und Lüftung besonders ungünstig auf den Stromverbrauch auswirken.

Landwirtschaftliche Betriebe senken den Energiebedarf, indem sie mittels geeigneter Bauteile die Transmissionswärmeverluste minimieren, Isolationsprobleme bei der Gebäudehülle beheben und die Hauptrohre isolieren. Mögliche Kaltlufteintritte identifizieren Landwirte - gegebenenfalls nach Konsultation eines externen Fachbetriebs - mithilfe von Thermografieaufnahmen.

Zusammenfassung: Als Agrarbetrieb die Stromkosten senken

Die hohen Energiepreise zwingen Landwirte, ihre Energiekosten zu senken, um rentabel zu bleiben. Der Austausch traditioneller Glühbirnen gegen moderne LEDs ist eine kostengünstige und zugleich effektive Methode, den Stromverbrauch zu reduzieren. Außerdem sinkt der Strombedarf in Milchviehställen durch den Einsatz von Frequenzsteuerungen an den Melkständen, während in der Schweinezucht auf eine optimale Abstimmung zwischen Lüftung und Heizung zu achten ist. (Pd)

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