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30.08.2011 

Pro & Kontra von Energiesparlampen

Energiesparlampen (ESL) sollen nach dem Willen der EU-Kommission die Glühbirnen ablösen. Kritiker warnen jedoch vor den Gefahren der Kompaktleuchtstofflampen, wie die ESL im Fachjargon heißen. Einige Argumente für und wider:  

Energiesparlampen (Foto: Willnidd - fotolia.com)

Pro

Der Stromverbrauch der ESL ist nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) um bis zu 75 Prozent geringer. Entsprechend wird weniger Kohlendioxid ausgestoßen. Zum Vergleich: Eine hochwertige 15-Watt-ESL mit einer Lebensdauer von 10.000 Stunden verbraucht dem UBA zufolge 150 Kilowattstunden Strom und gibt dabei 89 Kilogramm CO2 ab.

Hingegen benötige eine ähnlich helle 60-Watt-Standard-Glühlampe dafür 600 Kilowattstunden Strom und produziere 358 Kilogramm CO2. Laut EU-Kommission können mit dem Glühlampenausstieg in Europa 20 Kraftwerke eingespart werden.

Experten der Stiftung Warentest betonen, auch auf die gesamte Energiebilanz etwa unter Berücksichtigung der Produktion und Entsorgung bezogen seien ESL umweltschonender. Hinzu komme eine deutlich längere Lebensdauer: «Eine einzige Energiesparlampe kann zehn oder sogar fünfzehn Glühbirnen ersetzen. Deshalb fällt der etwas höhere Herstellungsaufwand einer einzelnen Energiesparlampe gegenüber einer Glühlampe unter dem Strich nicht stark ins Gewicht.»

Angst vor elektromagnetischer Strahlung räumt das Bundesamt für Strahlenschutz aus. Auch sonst sei der Einsatz unter Strahlenschutzaspekten nicht bedenklich. «Beim direkten Blick in eine Lichtquelle kann das Auge durch den Blaulichtanteil einer Glühlampe sogar deutlich stärker gefährdet werden als durch die entsprechende Emission einer Kompaktleuchtstofflampe.» Stiftung Warentest urteilt mit Blick auf das UV-Licht: ESL sind «völlig unkritisch».


Kontra

ESL enthalten giftige Schadstoffe wie Quecksilber. Ein halbes bis vier Milligramm sind nach Angaben der Stiftung Warentest üblich. «Das Quecksilber ist die Achillesferse der Energiesparlampen», sagt UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Die Quecksilber-Belastung könne bei einem Bruch um das 20-fache über dem Richtwert für Innenräume liegen, bei dem das UBA eine Beseitigung der Ursache empfiehlt. Empfohlen wird, die Räume zu lüften. Auch müssen ESL sicher an bestimmten Sammelstellen entsorgt werden. Davon gibt es nach Meinung der Kritiker zu wenig.

Ein weiteres Problem ist die sogenannte Schaltfestigkeit, die angibt, wie oft eine Lampe bis zur Materialermüdung an- und ausgeschaltet werden kann. Besonders dort, wo Lampen oft nur kurz leuchten müssen wie im Treppenhaus, sollten sie besonders schaltfest sein. In der Regel sind wenig schaltfeste ESL Stiftung Warentest zufolge billiger und gehen auch sofort an. Bei anderen ESL dauert es aber etwa eine Minute bis anderthalb Minuten, bis die volle Helligkeit erreicht ist.

Zudem haben einige ESL eine andere «Farbtemperatur» als herkömmliche Glühlampen. Deren 2.700 Kelvin entspricht bei ESL die Bezeichnung «warmweiß». Darüber hinaus werden laut UBA Modelle in «neutralweiß» (bis 5.000 Kelvin) und «tageslichtweiß» (über 5.000 Kelvin) verkauft. Es gibt Berichte, wonach die unterschiedlichen Farbtemperaturen Einfluss auf Psyche und Gesundheit der Menschen nehmen. Experten führen bemängeltes Brummen der ESL auf veraltete Technik zurück. (dpa)

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