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15.09.2009 

Futterkosten unter die Lupe nehmen

Die Futterkosten stellen den größten Posten im Block der Direktkosten für die Milcherzeugung dar. Ergebnisse aus den Betriebszweigauswertungen zeigen große Spannen zwischen den Einzelbetrieben. Doch wo liegen Möglichkeiten zur Kostensenkung, ohne Leistungsverluste zu riskieren?

Futterkosten unter die Lupe nehmen
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Die Ergebnisse der letzten Betriebszweigauswertung Milchviehhaltung (BZA) in allen Bundesländern machen deutlich, dass es extreme Streuungen in den Resultaten der Einzelbetriebe gibt. Zahlen aus der letzten BZA in Rheinland-Pfalz zeigen beispielsweise, dass die Direktkosten pro Kilogramm Milch in den 25 % besseren Betrieben um 8,5 Cent niedriger waren als in den 25 % unterdurchschnittlichen Betrieben. Allein bei den Futterkosten haben sie einen Vorteil von 5,7 Cent pro Kilogramm.

In den Arbeitserledigungskosten besteht ein Kostenvorteil von 3,1 Cent pro Kilogramm resultierend aus einer höheren Milchleistung pro Kuh und damit aus einer besseren Arbeitseffizienz je kg Milch. Auch Auswertungen aus Schleswig-Holstein lassen ähnliche Unterschiede erkennen. Die 25 % oberen Milchviehbetriebe hatten mit 16,16 Cent pro Kilogramm um 4,75 Cent geringere Gesamtfutterkosten als die 25 % unteren (20,91 Cent/kg).

Das bedeutet nicht, dass bei der Fütterung „blindlings“ der Rotstift angesetzt und auf hochwertige Komponenten verzichtet werden sollte. Vielmehr gilt es, die Ration und deren Verwertung (Effizienz) zu durchleuchten. Dabei ist es zunächst unerlässlich, die erzielte Leistung aus dem Grundfutter auszuwerten. Diese liegt in vielen Betrieben noch deutlich unter 4000 kg. Verbesserungen in diesem Bereich mit einem konsequenten Grünland- und Silagemanagement tragen zur Steigerung der Grundfutterleistung und zur Senkung des Kraftfutterbedarfs bei. Wichtige Fragen auf der Suche nach Schwachstellen sind zum Beispiel: Wie effektiv ist die Milchproduktion, das heißt wie verwertet die Herde die zur Verfügung stehenden Futtermittel im Rahmen der Ration?

Werden die Flächen zur Grundfuttergewinnung so intensiv genutzt, dass der Zukauf von Futtermitteln reduziert werden kann? Gibt es bei der Rationsgestaltung Möglichkeiten für den Einsatz von kostengünstigen Nebenprodukten? Welchen Effekt haben diese in der Fütterung?

Mit hochverdaulichem Grundfutter bester Qualität können auch bei hohen Milchleistungen die Konzentratanteile in der Ration deutlich gesenkt werden.

Die Futtereffizienz gibt an, wieviel Kilogramm Milch aus 1 Kilogramm Trockenmasse produziert werden sollten (Berechnung: kg FECM : kg TM). Diese Größe ist unter anderem abhängig vom Laktationsstadium oder der Leistungshöhe. Auswertungen aus einem deutschen Versuchsgut zeigen, dass bei 25 kg Milchleistung 1,36  kg Milch aus 1 kg TM produziert werden sollten, bei 35 kg Milchleistung sollten 1,65 kg Milch aus 1 kg TM erreicht werden. In den USA wird eine Spanne von 1,4 bis 1,6 kg Milch aus 1 kg TM als optimal angegeben. 


Quelle: www.lemmer-fullwood.info

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