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   24.01.2020 

Immer mehr Wildschweine in Deutschland und die Folgen

Stuttgart - Dass der Bestand an Wildschweinen in den letzten Jahren in Deutschland immer mehr zunimmt, bekommt den Landwirten ganz und gar nicht.

Wildschweine in Deutschland
(c) proplanta
Die unerwünschten Wildtiere hinterlassen zahlreiche Schäden in ihrer Umwelt. Außerdem geht ein Begriff mit möglicherweise erkrankten Tieren einher: die Afrikanischen Schweinepest. Was die hohen Wildschweinbestände konkret bewirken, erfahren Sie hier.

Die Afrikanische Schweinepest - alles andere als ungefährlich

Ursprünglich stammt der Erreger - wie der Name bereits vermuten lässt - aus Afrika. Von dort hat er sich schnell auch in anderen Ländern unserer Erde verbreitet. Inzwischen haben diverse Länder sich dazu entschlossen, sich vor der Afrikanischen Schweinepest zu schützen, indem sie hohe Zäune aufstellen. So soll vermieden werden, dass die Wildschweine aus anderen Ländern den Erreger ins Heimatland einschleppen. Wenn Landwirte sichergehen wollen, dass die eigenen Tiere nicht mit fremden Wildtieren in Kontakt kommen, hilft der Einsatz von Wärmebildvorsatzgeräten. Schweinebauern haben ganz besonders Angst davor, dass die eigenen Tiere an der Krankheit leiden und in der Folge geschlachtet werden müssen. Das würde herbe Verluste für die Landwirte bedeuten.

Schäden an Feldern und Wiesen durch Wildschweine

Wildschweine sind bekannt dafür, dass sie gerne im Boden wühlen und sehr viel fressen. Sie nehmen hierbei keine Rücksicht auf Grenzen, Zäune oder die Landwirte, denen die Ernte im schlimmsten Fall entgeht. Werden gerade junge Nutzpflanzen von Wildschweinen niedergetrampelt, so können sich die Setzlinge meistens nicht mehr rechtzeitig erholen. Die Folge: Herbe Ausfälle bei der nächsten Ernte. Eine Wärmebildkamera zur Vermeidung von Wildschäden kann nicht schaden und gibt Landwirten ein wenig mehr Sicherheit im Alltag.

Wenn die Wildschweine gleich in der Meute kommen, werden nicht selten ganze Felder niedergetrampelt. Da die Schweine nicht nur gehen, sondern sich auch in der Erde suhlen und mit der Schnauze im Untergrund wühlen, leiden die Nutzpflanzen zusätzlich. Nicht selten muss der Boden komplett neu angelegt werden, wenn die Wildschweine diesen endlich wieder verlassen.

Wildschweine als Gefahr für Wanderer, Reiter und andere Tiere

Wenn die Wildschweine im Frühling ihre Frischlinge bekommen, dann ist mit diesen Tieren nicht zu spaßen. Wildschweine bringen ein hohes Gewicht mit und können zudem beißen. Sie wissen sich nicht nur zur Wehr zu setzen, wenn sie angegriffen werden, sondern greifen auch von sich aus an. Das kommt gerade im Frühling vor, wenn sich Radfahrer, Wanderer oder Reiter den Tieren unwissentlich näheren. Vor allem Hundebesitzer sollten die Hunde nicht von der Leine lassen, um eine schlimme Verletzung durch die trächtigen Tiere oder aktive Wildschweinmütter vermeiden.

Nicht nur mit Jungen an ihrer Seite, sondern auch zur Zeit der Brunft sind die Schweine aggressiv. Das Fatale an der Sache: Meistens verhalten sich die Tiere ganz ruhig und verstecken sich im tiefen Wald. Wenn unbedarfte Menschen schon dicht vor ihnen stehen, können die Schweine dennoch angreifen. Natürlich haben Personen in der Regel keine Chance gegen ein wütendes Wildschwein, welches seine Jungen beschützen möchte.

Auch für Jäger ein Problem: wachsende Population

Für Jäger sind die Wildschweine deshalb ein Problem, weil die Waldgebiete einzelnen Pächtern zugeordnet werden. Entstehen den Landwirten Schäden durch allzu aktive Wildschweine, so müssen die Jäger für ihr eigenes Pachtgebiet aufkommen. Das treibt nicht selten einen Berufsjäger in den Ruin. Die Hilfe in diesem Fall vonseiten des Staates oder durch die Jagdgenossenschaft hält sich in Grenzen. Deshalb müssen Jäger einen großen Teil des Schadens selbst tragen. Immer mehr Gebiete lassen sich nur noch schwer verpachten, will die Gebiete bekannt für ein hohes Aufkommen an Wildschweinen sind. (PD)
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