Die Zwischenkalbezeit liegt in vielen Betrieben noch immer weit über dem angestrebten Ziel von maximal 405 Tagen. Jeder Tag mehr kostet den Milchviehhalter bis zu 3,5 € pro Kuh. Um Problemen im Fruchtbarkeitsmanagement auf die Spur zu kommen, ist die Auswertung und Beurteilung wichtiger Kennziffern unerlässlich.
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Die Zwischenkalbezeit (ZKZ) ist sicherlich für die meisten Landwirte die geläufigste Größe. Sie beschreibt die Zeit zwischen zwei Abkalbungen, ist ein Indiz für die Fruchtbarkeit der Herde und wird von der freiwilligen Wartezeit, der Rastzeit sowie der Güstzeit beeinflusst. Als Richtwert gilt, dass die ZKZ zwischen 365 und 405 Tagen liegen sollte. Jeder Tag mehr ab dem 405. Tag kostet etwa 3 bis 3,5 €!
Die freiwillige Wartezeit (FWZ) beschreibt die Anzahl der Tage nach der Kalbung, in der das Tier nicht besamt werden soll (Managemententscheidung). Die FWZ sollte zwischen 45 und 75 Tagen betragen. Sinkt die FWZ unter 45 Tage ab, verschlechtert sich die Konzeptionsrate deutlich. Bei Hochleistungstieren sollte die FWZ mehr als 70 Tage betragen. Die Rastzeit (RZ) umfasst den Zeitraum zwischen der Abkalbung und der ersten Besamung. Sie hängt von der freiwilligen Wartezeit und von der Qualität der Brunstbeobachtung im Betrieb ab. Die RZ sollte zwischen 60 bis 85 Tagen betragen.
Die Güstzeit (GZ) beschreibt die Zeit zwischen der Abkalbung und dem ersten Trächtigkeitstag. Abhängig von den o.a. Kennziffern sollte sie zwischen 85 und maximal 125 Tagen betragen. Wichtige Hinweise auf das Fruchtbarkeitsgeschehen und die Qualität des Fruchtbarkeitsmanagements liefert zudem die Verzögerungszeit (VZ). Sie umfasst das Intervall zwischen der ersten Besamung und dem ersten Trächtigkeitstag innerhalb einer Laktation. Hiermit werden nur Tiere erfasst, die tatsächlich tragend geworden sind. Die VZ sollte unter 25 Tagen liegen. Neben dem Besamungsindex (BI), der die Anzahl der gesamten Besamungen pro Anzahl der Trächtigkeiten beschreibt, gibt die Trächtigkeitsrate nach Erstbesamung (TREB) detailliert Aufschluss über das Besamungsmanagement. Sie sollte bei Kühen über 50 % liegen, bei Färsen über 70 %. Entscheidend für den Betriebserfolg ist auch die Beurteilung der Brunstnutzungsrate (BNR). Sie gibt den Anteil der korrekt als brünstig erkannten und besamten Tiere wieder. Die BNR liefert wichtige Hinweise über die Qualität der Brunsterkennung im Betrieb.
Deutliche Verbesserungen des gesamten Fruchtbarkeitsmanagements lassen sich mit der Automatisierten Tierbeobachtung FULLEXPERT erzielen.
Familie Brunckhorst aus Vahlde im Landkreis Rotenburg a.d. Wümme hat sich im Zuge des Melkstandneubaus vor eineinhalb Jahren auch für den Einsatz von FULLEXPERT entschieden, um das gesamte Besamungs- und Fruchtbarkeitsmanagement zu optimieren.
Über die intensive Fütterung von Färsen haben wir im Wochentipp 33/2009 berichtet. Jetzt erfahren Sie, welchen Einfluss höhere Tageszunahmen und die Körperkondition beim ersten Kalben auf die Fruchtbarkeit haben.
Die intensive Färsenaufzucht ist der Grundstein für ein frühes Erstkalbealter und für die Senkung der Aufzuchtkosten. Wissenschaftler aus Kanada haben untersucht, wie die Jungtiere am besten gefüttert werden sollten.
Amerikanische Wissenschaftler haben Risikofaktoren für die Häufigkeit von insgesamt sieben Klauenkrankheiten untersucht und dabei festgestellt, dass es einige Maßnahmen gibt, mit denen die Vorbeuge verbessert werden kann.
Die automatisierte Tierbeobachtung FULLEXPERT von Lemmer Fullwood optimiert das gesamte Fruchtbarkeitsmanagement mit einer sicheren Brunsterkennung bei jeder einzelnen Kuh, dem frühzeitigen Aufspüren von Fruchtbarkeitsstörungen und der gezielten Belegung zum richtigen Zeitpunkt.