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20.08.2012 

Riester-Rente lockt wegen staatlicher Förderung

Viele Menschen entscheiden sich nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern nicht wegen der Altersvorsorge für eine Riester-Rente, sondern wegen der staatlichen Förderung. Und: Finanzberater raten besonders häufig zu Riester-Verträgen - möglicherweise weil hohe Provisionen locken. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie zweier Volkswirte der Universität Bayreuth.

Riester-Rente
(c) proplanta

Die Aussicht auf Steuervergünstigungen und staatlicher Zulagen sei als Grund für den Abschluss eines Riester-Vertrags häufig wichtiger als die Sorge um die finanzielle Lage im Alter, teilten die Wissenschaftler Christian Pfarr und Udo Schneider am Montag mit. «Das Motiv der Altersvorsorge war nur halb so stark ausgeprägt wie die staatliche Förderung», sagte Pfarr. Die Variante der kapitalgedeckten Altersvorsorge war von der Bundesregierung 2001 eingeführt worden.

Zudem habe man erkennbaren Einfluss von professionellen Finanzberatern beim Abschluss von Riester-Verträgen nachweisen können, erläuterte Pfarr. Bei Verbrauchern, die den Empfehlungen eines Beraters folgen, sei die Wahrscheinlichkeit, einen Riester-Vertrag abzuschließen, deutlich höher als bei Menschen, die auf eine professionelle Beratung verzichten.

«Finanzberater erhalten in der Regel ungewöhnlich hohe Provisionen, wenn sie ihren Kunden eine Riester-Rente vermitteln. Es ist daher nicht auszuschließen, dass dieser finanzielle Anreiz einen starken Einfluss auf das Beratungsverhalten und indirekt auf die Entscheidungen der Kunden hat», sagte Pfarr. Er plädierte dafür, Finanzprodukte zur Altersvorsorge zu vereinfachen und untereinander vergleichbarer zu machen. Informationsangebote dürften nicht «einseitig interessengeleitet» sein.

Für die Studie griffen die Forscher auf Daten zurück, die seit 2001 jährlich vom Munich Center for the Economics of Aging (MEA) erhoben werden. Dabei werden umfangreiche Datensätze zum Thema Altersvorsorge angelegt. Seit 2011 gehört die Einrichtung zum Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in München. Die Bayreuther Wissenschaftler untersuchten die Daten von 5242 Menschen, erhoben in den Jahren 2005 bis 2009. (dpa)

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