In Deutschland war der saisonale Anstieg der Milchanlieferung zuletzt, anders als für die Jahreszeit üblich, unterbrochen. Dazu hat vermutlich auch die wieder winterliche Witterung beigetragen. Außerdem wird über einen sparsamen Einsatz von Kraftfutter und niedrige Inhaltsstoffe berichtet. In der 13. Woche erfassten die Molkereien laut Schnellberichterstattung der ZMB 0,5 % weniger Milch als in der Vorwoche. Der Rückstand der Milchanlieferung zur Vorjahreslinie hat sich damit auf 2,6 % vergrößert. In Frankreich bewegte sich das Milchaufkommen zuletzt wieder deutlicher, und zwar um 1,4 %, unter dem Vorjahresniveau.
Die Preise für flüssigen Rohstoff haben im Vorfeld der Osterfeiertage etwas nachgegeben. Ein Rückgang hat vorrangig bei Rohmilch, Magermilch und Magermilchkonzentrat stattgefunden. Er ist vor allem auf Engpässe bei den Frachtkapazitäten zurückzuführen, die sich über die Osterfeiertage noch verschärft haben. Die Sahnepreise tendierten kurzfristig schwächer und haben sich zuletzt bereits wieder befestigt.
Am Markt für Magermilchpulver ist aktuell eine Beruhigung festzustellen, die auf die Osterferien, den Beginn des Ramadans und den anhaltenden Teil-Lockdown in China zurückgeführt werden. Die Beruhigung betrifft vor allem den Weltmarkt, während am europäischen Binnenmarkt weiterhin Verhandlungen geführt werden. Die Hersteller in Deutschland verfügen nach wie vor über eine sehr gute Auftragslage und haben Mühe, alle Lieferverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Aus dem EU-Ausland wird teilweise über eine gestiegene Verkaufsbereitschaft berichtet.
Am internationalen Markt scheint auch der deutliche Preisanstieg eine Rolle zu spielen und teilweise zunächst eine Zurückhaltung auszulösen. Mit längerfristigen Abschlüssen sind die Hersteller nach wie vor sehr vorsichtig, da die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung des Milchaufkommens, das derzeit hinter den Erwartungen zurückbleibt, und die Energiekosten, die bei der Herstellung von Milchpulver eine erhebliche Rolle spielen, eher noch zunehmen.
Nach dem starken und kontinuierlichen Preisanstieg in den vergangenen Wochen ist zuletzt Stagnation eingetreten und bei Lebensmittel- wie auch bei Futtermittelware sind derzeit keine weiteren Aufschläge festzustellen.
Bei Vollmilchpulver sind die Aktivitäten unmittelbar vor den Osterfeiertagen ruhig, wobei ohnehin kaum Rohstoff zur Verfügung steht. Die Preise sind auf hohem Niveau stabil bis fest.
Das Marktgeschehen bei Molkenpulver ist zuletzt ruhiger geworden. Futter- und Lebensmittelware werden zu stabilen Preisen gehandelt.
| Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu) |
| Preisermittlung Dauermilchwaren |
Vollmilchpulver und Magermilchpulver
Preisermittlung für Ware gemäß der 7. VO zur Änderung der Milcherzeugnisverordnung;
Preise netto (ohne MwSt.), ab Werk bzw. ab Molkerei, in €/t |
| |
von |
bis |
Ø |
Tendenz |
Vollmilchpulver (26 % Fett)
Lebensmittelqualität, Sprühware, 25 kg Säcke |
5.350 |
5.500 |
5.425 |
beruhigt |
Magermilchpulver in Lebensmittelqualität
Sprühware, 25 kg Säcke |
4.220 |
4.400 |
4.310 |
beruhigt |
Magermilchpulver in Futtermittelqualität
Sprühware, lose |
4.140 |
4.170 |
4.155 |
beruhigt |
| |
Süßmolkenpulver
Preise netto (ohne MwSt.), ab Werk bzw. ab Molkerei, in €/t |
| |
von |
bis |
Notierung |
Tendenz |
Süßmolkenpulver in Lebensmittelqualität
Sprühware, 25 kg Säcke |
1.590 |
1.690 |
1.640 |
fester |
Süßmolkenpulver in Futtermittelqualität
Sprühware, lose |
1.460 |
1.490 |
1.475 |
leicht
schwächer |
Quelle: Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)
