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08.04.2013 

Rhododendren sind anspruchsvoll

Stattliche Rhododendren in üppiger Blütenfülle sind im Süden Deutschlands eine Seltenheit. Klima und Böden der Gärten dort sind für die Gehölze der Berge und Höhenlagen eine echte Herausforderung.

Rhododendron
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(c) Brigitte Goss Woti - Westonbirt Arboretum
Die Experten der Bayerischen Gartenakademie empfehlen nur dann diese immergrünen Blühgehölze, wenn der geplante Standort den Ansprüchen der Rhododendren auch gerecht wird.


Lebensbedingungen der Rhododendren

Aus dem Urlaub und Hochglanzprospekten der Baumschulen kennt man Rhododendren als stattliche Großsträucher mit farbenprächtigen Blütenbällen. Doch in süddeutschen Gärten sieht das oft anders aus. Kränkelnde und verkümmerte Exemplare mit gelben oder braun vertrockneten Blättern sterben langsam und werden von Jahr zu Jahr schwächer, weil ihre Lebensbedingungen nicht stimmen. Viele Böden sind zu kalkhaltig, verdichtet und schwer. Doch Rhododendren brauchen einen lockeren, sandig-humosen und sauren Boden mit einem pH-Wert von 4,2 bis 5,5.

Oft wird ein halbschattiger Standort empfohlen. Er schützt die immergrünen Gehölze vor der austrocknenden Wintersonne und Sommerhitze. Doch im Schatten verlieren die Rhododendren mehr Blätter als an sonnigen Plätzen. Am Naturstandort in den Höhenlagen der Berge und in Norddeutschland gibt es keinen Schatten, aber hohe Luftfeuchte. Letztere schwankt im kontinentalen und städtischen Klima stark und ist oft zu niedrig. Unter der Lufttrockenheit kalter Winter mit Ostwinden und starker Hitze im Sommer leiden Rhododendren erheblich.


Pflanztipps für Rhododendronliebhaber

Pflanzzeit für Rhododendren und Azaleen ist noch bis Mitte Mai. Wer trotz ungeeigneter Bodenverhältnisse die Gehölze im Hausgarten pflanzen möchte, sollte den Boden mit Rhododendronerde, Lauberde oder Grünkompost austauschen. Rhododendren sind Flachwurzler und brauchen ein ausreichend großes breites Pflanzloch. Pflanzen Sie nicht zu tief. Nach der Pflanzung sollte die Oberkante des Ballens mit dem umgebenden Erdreich auf einer Ebene sein.

Bei einer Pflanzung im Frühjahr sollten Sie beachten, dass die Pflanzen den Sommer über ausreichend gegossen werden müssen, aber nicht unter Staunässe leiden dürfen. Rhododendren benötigen ein gleichbleibendes Angebot an Feuchtigkeit. Luftmangel durch stehende Nässe im Wurzelbereich vertragen sie aber in keinem Fall. Rhododendren haben einen hohen Nährstoffbedarf. Anfang April wird ein langsam wirkender Rhododendrondünger ausgebracht. Halten Sie sich am besten an die Angaben auf der Verpackung.


Robustere Rhododendren

Seit einiger Zeit haben Züchter sogenannte INKARHO-Rhododendren in den Handel gebracht (INKARHO = Interessensgemeinschaft kalktolerante Rhododendren). Diese Moorbeetgewächse sind anpassungsfähiger und mit einem pH-Wert bis zu 6,2 zufrieden. Gängige Rhododendrensorten sind auf einer Unterlage veredelt, die ein besonders  vitales Wurzelwachstum aufweist. Solche Pflanzen sind winterhärter, blüh- und wuchsfreudiger als auf den bisherigen Unterlagen. Trotzdem sollte der Boden mit Humus verbessert werden, wenn der Untergrund schwer und lehmhaltig ist.


Rhododendron im Kübel?

Rhododendren gedeihen zwar einige Jahre mit ausreichend Winterschutz im Kübel. Sie schätzen den beengten Wurzelraum nicht und benötigen viel Pflege mit Augenmaß an Dünger und Wasser. Meist kümmern die flachwurzelnden Gehölze nach einigen Jahren Standzeit.

Noch ein Tipp der Gartenexperten: Äußerst robust und sonnenverträglich sind Rhododendron yakushimanum. Diese Rhododendronart wächst gedrungen, wie Formgehölze und ist aufgrund der silbrig-filzigen Blätter ganzjährig attraktiv.

Quelle: Bayerische Gartenakademie
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