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   09.03.2023 

Selbstgemachte Naturkosmetik - der ultimative Leitfaden

Wer Haut und Haaren etwas Gutes tun will, ist mit der Verwendung von Naturkosmetik gut beraten.

Maske mit Avocado
(c) Dionisvera - fotolia.com
Noch besser, wenn Sie Cremen, Öle und Masken selbst herstellen und sie Ihren eigenen Bedürfnissen anpassen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Eigenproduktion von Naturkosmetik achten müssen, und warum jeder und jede auf industrielle Kosmetika verzichten sollte.



Haltbarmachen ganz ohne Chemie

Damit die selbstgemachten Pflegeprodukte ihren Zweck bestmöglich erfüllen, gilt es ein paar Punkte zu beachten. Chemische Zusätze dienen nämlich in vielen Fällen als Konservierungsmittel. Fallen sie weg, muss eine Alternative dafür gefunden werden.

Zu den natürlichen konservierenden Mitteln zählt unter anderem der Saft einer Zitrone. Die enthaltene Zitronensäure verlängert die Haltbarkeit. Eine ähnliche Wirkung erzielen Sie mit bestimmten ätherischen Ölen, wie etwa Lavendel- oder Teebaumöl. Beide haben antibakterielle Eigenschaften und hemmen die Schimmelbildung.

Damit Öle und Salben nicht ranzig werden, können Sie auch etwas Vitamin E, auch Tocopherol genannt, hinzufügen. Hier reichen bereits 2-3 % des zellerneuernden und entzündungshemmenden Wirkstoffs.

Zu guter Letzt streckt ebenso hochprozentiger Alkohol die Haltbarkeit der selbst hergestellten Naturkosmetik. Beispielsweise wirkt Bio-Weingeist mit 95 % Vol. Alkoholgehalt stark gegen Bakterien. Doch auch herkömmlicher Alkohol, wie Vodka oder Korn, kann hier zur Anwendung kommen, sofern Sie sich nicht an dessen Eigengeruch stören.

Da Alkohol eine austrocknende Wirkung auf die Haut haben kann, sollten nicht mehr als 10 bis 15 % hinzugegeben werden. Wer generell an trockener Haut leidet, kann seine Haut mit einer im Handumdrehen zusammengemixten Maske mit Avocado strahlen lassen.
  

Rezept Gesichtsmaske Avocado
Die natürlichen Fette und Vitamine der Avocado spenden Ihrer Haut jede Menge Feuchtigkeit. (© malakoff-klinik.de)

Es kommt jedoch nicht nur auf die Verwendung bestimmter Inhaltsstoffe an. Auch während des Herstellungsprozesses können Sie mithilfe der folgenden Tipps in puncto Haltbarkeit etwas nachhelfen:
  • Produzieren Sie nur so viel, wie Sie in naher Zukunft auch verbrauchen Haben Sie es am Ende doch zu gut gemeint, freut sich bestimmt jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis über ein kleines Geschenk.
  • Achten Sie auf das Haltbarkeitsdatum und verwenden Sie nur frische Zutaten.
  • Desinfizieren Sie die Tiegel, Dosen und sonstigen Behältnisse, die Sie während des Herstellungsprozesses und im Anschluss zum Abfüllen brauchen.
  • Füllen Sie das fertige Produkt in kleinen Mengen Verwenden Sie dazu am besten dunkle Gläser. Das vermindert die Sonneneinstrahlung und erhöht die Haltbarkeit.
  • Versehen Sie die fertige Naturkosmetika mit dem Herstelldatum und den Inhaltsstoffen.

Welche Vorteile der Umstieg auf Naturkosmetik bringt

Die Antwort auf die Frage, warum auch Sie zu Naturkosmetik greifen sollten, ist ganz einfach: Naturkosmetik ist besser für Mensch und Umwelt. Nicht nur unser eigener Körper profitiert davon, wenn wir ihn ausschließlich mit natürlichen, pflanzlichen Inhaltsstoffen pflegen. Auch die Meere und Ozeane, die Tiere und die gesamte Umwelt ziehen einen massiven Vorteil daraus.

1.      Kein Erd- und Mineralöl

Heutzutage beinhalten viele Gegenstände und Dinge, die wir jeden Tag benutzen, Erdöl. In Kosmetika und Pflegeprodukten kommt es häufig in Form von Paraffinen oder Vaseline vor. Diese sorgen für Geschmeidigkeit, sind allerdings bedenklich für die Gesundheit. Darüber hinaus werden oft Tenside, Konservierungs- und Duftstoffe sowie UV-Filter auf Erdölbasis zugesetzt. Naturkosmetika hingegen verzichtet komplett darauf und setzt stattdessen auf pflanzenbasierte Öle und Wirkstoffe.

2.      Besser für die Haut

Erd- und Mineralöl in Kosmetika schadet unserer Haut. Zwar sieht sie nach der Verwendung dieser Cremes und Lotionen für Gewöhnlich glatt und seidig aus. Doch der Schein trügt: Wie ein hauchdünner Film legt sich das enthaltene Mineralöl auf die Haut und verschließt sie. Die pflegenden Inhaltsstoffe können dadurch nicht aufgenommen werden und verlieren ihre Wirkung. Die möglichen Folgen sind eine zunehmende Austrocknung der Haut sowie Unreinheiten und eine vermehrte Faltenbildung.

Durch den Einsatz von pflanzlichen Ölen ist Naturkosmetika besser verträglich und schonender zur empfindlichen Hautbarriere. Der Nachteil liegt einzig in der geringeren Haltbarkeit, die Sie aber mit unseren Tipps verlängern können.

3.      Vermeidung von Verpackungsmüll

Ein weiterer Vorteil von Naturkosmetika ist in ihrer Verpackung zu finden. Die meisten Hersteller legen nämlich besonders viel Wert auf deren Umweltverträglichkeit und verkaufen ihre Produkte deshalb in recyclebaren, möglichst umweltfreundlichen Behältnissen. Wenn Sie Ihre Naturkosmetika selbst herstellen, produzieren Sie im besten Fall gar keinen Müll. Füllen Sie dazu alles in alten Tiegeln und wiederverwendbaren Dosen ab. Auf diese Weise wird der Plastikverbrauch deutlich reduziert.

Da die meisten Kunststoffe kaum abbaubar sind, bleiben sie für eine lange Zeit auf unserer Erde und verursachen hier große Probleme für die Umwelt. Vieles davon landet nämlich in unseren Meeren und Ozeanen, wo die darin lebenden Meerestiere leiden und in vielen Fällen sterben, da sie sich in dem Plastik verheddern, es versehentlich für Nahrung halten oder ihren Lebensraum verlieren.

Wenn sich Kunststoffe mit der Zeit zersetzen, entsteht dabei Mikroplastik. In einer aktuellen Studie wurden die Mikropartikel nun selbst in menschlichem Blut nachgewiesen. Die möglichen gesundheitlichen Konsequenzen werden erforscht.

4.      Allergien und Unverträglichkeiten vorbeugen

Chemikalien und sonstige künstliche Zusatzstoffe können bei einigen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Durch den Verzicht darauf beugen Sie dem vor. Selbstgemachte Kosmetika bietet Ihnen die Möglichkeit, sich auf gut verträgliche Zutaten zu beschränken. Somit stellen Sie sicher, dass Sie viel Freude an dem Produkt haben und keine unerwarteten Probleme auftreten.

Der Umstieg auf Naturkosmetika bietet eine Menge Vorteile. Keine unbekannten, fremdklingenden, chemischen Zusätze mehr. Dafür aber umso mehr wirkungsvolle Stoffe auf pflanzlicher Basis. Und obendrein tun Sie sich selbst und der Umwelt etwas Gutes. (Pd)

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