Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
   14.05.2020 

Agrar-Aktien: Nachhaltige Geldanlage

Werden bestimmte ethische, soziale wie ökologische Aspekte verfolgt, so spricht man von nachhaltigen Geldanlagen.

Nachhaltige Geldanlagen
(c) proplanta
Ganz egal, ob es sich hier um „grünes Geld“, „social Investment“, „green Money“ oder auch um ein „ethisches Investment“ wie eine „ethische Geldanlage“ handelt - letztlich geht es, ganz egal, wie man die Geldanlage auch bezeichnen mag, um das Thema Nachhaltigkeit.

Man könnte nun meinen, mit Blick auf die spätere Kursentwicklung und der Hoffnung, dass günstig eingekauft und teuer verkauft wird, sollte jede Geldanlage nachhaltig sein. Wer beispielsweise in Agrar-Aktien investiert, der kann davon ausgehen, dass durch die immer größer werdende Weltbevölkerung demnächst die Kurse der Agrar-Papiere weiterhin nach oben klettern werden. Doch das hat nichts mit der Nachhaltigkeit im klassischen Sinn - bezogen auf die ökologische, sozialen wie ethischen Aspekte - zu tun.

Die Bevölkerung wächst, Agrarflächen werden aber weniger - wie wird es weitergehen?

Wer sich für gewinnbringende Veranlagungen interessiert und daher Aktien kaufen will, der wird ziemlich sicher mit dem Agrarsektor in Berührung kommen. Letztlich ist es kein Geheimnis, dass sich die Bevölkerung in einem Wachstum befindet - die Agrarflächen, die jedoch zur Verfügung stehen, werden aber immer kleiner. Dies deshalb, weil es zu einer Veränderung der Ernährungsgewohnheiten gekommen ist. In den Schwellenländern ernähren sich die Menschen heute anders als vor 20 oder 30 Jahren. Auch der immer stärker werdende Anbau sogenannter Energiepflanzen trägt dazu bei, dass die Agrarflächen immer weniger werden. Letztlich ist die Entwicklung der Einflussfaktoren auch kaum zu beeinflussen.

Aus diesem Grund wird der Trend der stets weniger werdenden Ressourcen im Agrarbereich anhalten. Letztlich mag es somit auch nicht verwundern, dass der durchschnittliche Zuwachs des FAO Food Price Index, sofern man die letzten zehn Jahre berücksichtigt, bei 8,2 Prozent/Jahr gelegen ist. Der FAO Food Price Index erfasst die Weltmarktpreisentwicklung von mehr als 50 Nahrungsmitteln und Agrarrohstoffen.

Wer sich für den Agrarmarkt interessiert, der sollte zudem einen Blick auf den S&P Commodity Producers Agribusiness Index werfen. Hier haben die Anleger einen Zugang zu den größten börsennotierten Unternehmen, die im Bereich der Landwirtschaft zu finden sind. Die Gewichtung des Index entspricht der Freefloat-Marktkapitalisierung.

Demnächst leben 9 Milliarden Menschen auf unserem Planeten

Eine Landwirtschaft der Zukunft kann ohne weitere Investitionen in die Technik nicht entstehen. Das ist auch der Grund, warum die reichsten Menschen der Welt, so beispielsweise Investmentlegende Warren Buffett oder Microsoft-Gründer Bill Gates, in Deere & Co., einem amerikanischen Traktorproduzenten, investiert haben. Denn Unternehmen, die für ein Ertragssteigerung im Bereich der Landwirtschaft sorgen können, werden auch Anlegern, die nur ein kleines Aktiendepot haben, eine ordentliche Ernte bringen.

Fakt ist: Die Bevölkerung wächst - die Agrarflachen jedoch nicht. Blickt man auf die Prognose der Bevölkerungsentwicklung der nächsten drei Jahrzehnte, so wird es immer mehr Menschen auf unserem Planeten geben. Aktuell leben um die 7 Milliarden Menschen auf der Erde - im Jahr 2043 werden es, so die Zahlen der Vereinten Nationen, 9 Milliarden sein. Den 9 Milliarden Menschen stehen aber wohl kaum größere Ackerflächen als den 7 Milliarden zur Verfügung, die heute auf unserem Planeten leben.

Trübe Aussichten - Prognosen versprechen keine Verbesserungen

Die Experten gehen sogar davon aus, dass in den Industrieländern sogar ein Rückgang von Anbauflächen beobachtet werden wird. Des Weiteren wird es in den Schwellenländern nicht mehr möglich sein, die Anbauflächen derart auszuweiten, dass sie mit der Bevölkerungsentwicklung mithalten können. Von Seiten der UN Ernährungs- wie Landwirtschaftsorganisation (kurz: FAO) heißt es, dass es im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion ein Plus von 60 Prozent geben muss - und das bis zum Jahr 2050.

Jedoch geht die FAO davon aus, dass im selben Zeitraum aber nur eine Expansion des Agrarlandes von unter 5 Prozent möglich sein wird. Letztlich werden die Menschen nicht nur mehr Nahrung aufnehmen, sondern man kann auch davon ausgehen, dass die Nachfrage nach aufwendig zu produzierenden Lebensmitteln steigen wird. Letztlich nimmt die Urbanisierung zu. Heute leben rund 50 Prozent aller Menschen in einer Stadt - bis zum Jahr 2050 werden es sogar schon um die zwei Drittel sein. (Pd)
weitere Artikel
Kommentieren
Kommentieren
Status:
Name(Pseudonym):
Kommentar
Bitte Sicherheitsabfrage lösen: