BAYWA Agrarforum - Neue Spielregeln für turbulentere Agrarmärkte
Die überwältigende Resonanz auf die Einladung zum ersten BayWa Agrarforum am 15.06.2007 zeigte die Dringlichkeit des Gesprächbedarfs angesichts der neuen Herausforderungen im Agrarmarkt. 200 Zuhörer und 50 Journalisten - darunter auch zahlreiche fachfremde Vertreter der Tagespresse, verfolgten gespannt die Diskussion auf dem Podium.
(c) BayWa
Gemeinsam mit dem neuen BayWa Agrar-Vorstand Dr. Stefan Bötzel hatten sich dort hochkarätige Vertreter des Getreidehandels (Dr. Schumacher von Toepfer International und Wilhelm Lange vom weltgrößten Getreide-Erfasser CARGILL) sowie der Industrie (Bernhard Dahmen von der Crop Energies AG und Rolf Brack, VK Mühlen AG) eingefunden. Die Landwirtschaft wurde vertreten durch den Geschäftsführer der bayrischen Jungbauernschaft Dr. Werner Brecht und Josef Lugmeier von der von Finck´schen Gutsverwaltung. Für das notwendige Hintergrundwissen sorgten der Klimaforscher Prof. Dr. Dommenget vom GEOMARinstitut in Kiel und - last but not least - Ex-EU Agrarkommissar Franz Fischler.
Die Bedeutung der Diskussion zeigte nicht zuletzt die Tatsache, dass Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen hatte. In seiner Einführungsrede betonte Seehofer die Chancen für die Landwirtschaft, die sich aus der weltweit steigenden Nachfrage nach Agrarrohstoffen ergeben. Zugleich warnte er aber vor spekulativem Verhalten der Landwirte. Auf die Risiken spekulativen Verhaltens in zunehmend volatilen, also sprunghaften, schwerer kalkulierbaren Märkten verwies auch Franz Fischler. Durch den Rückzug der EU als Ordnungsfaktor im Markt und dem Wegfall der Interventionspreise steige zwar das Gewinn-, aber auch das Verlustrisiko, so Fischler. Über die daraus resultierenden Konsequenz waren sich alle Beteiligten einig: Ziel müsse es sein, den Vertragsanbau zu intensivieren und für alle Glieder Wertschöpfungskette befriedigende Lösungen zu finden.
Als Vertreter der Landwirte betonte auch Dr. Brecht die Notwendigkeit neuer, fairer Regularien im Vertragsanbau. Dabei verwies er auf erfolgreiche Modelle mit niedrigen Kontraktpreisen, die das Risiko für den Handelspartner minimiere und anschließender Partizipation der Landwirte am Mehrerlös. (BAYWA)
