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Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
   08.10.2020 

Der richtige Weidezaun für perfekte Tierhaltung

Tiere, die lange Zeit unbeaufsichtigt auf einer Weide stehen, brauchen besonderen Schutz.

Weidezaun kaufen
(c) proplanta
Zum einen müssen sie im vorgegebenen Areal bleiben, zum anderen dürfen natürliche Feinde wie beispielsweise Wildschweine nicht zu ihnen gelangen. Wieder aktuell ist der Schutz der Nutztiere vor Wölfen, die eine besondere Bedrohung für Weidetiere darstellen und besondere Schutzmaßnahmen erfordern. Der Aufenthalt auf einer Weide ist aber nun einmal die natürlichste Form der Tierhaltung und deshalb wann immer möglich zu bevorzugen. Modere Weidezäune sind dabei eine wertvolle Hilfe.

Tatsächlich haben Weidezäune eine lange Tradition. Schon als die Menschen sesshaft wurden und Ackerbau und Viehzucht sich entwickelten, waren sie gezwungen, ihre Tiere zu schützen. Ziegen, Schafe, Kühe, Pferde und Co. sollten nicht weglaufen, aber auch nicht angegriffen werden können. Also rammte der Bauer Holzpfähle in die Erde, an denen er erst Äste, später Holzlatten befestigte. Der Weidezaun war geboren. Einen interessanten Beitrag über die Entwicklung des Zauns hat Daniel Kufner in einem Bericht der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege veröffentlicht. In „Zaunkultur – eine künstlerische Bestandsaufnahme“ beschreibt er die Entstehungsgeschichte des Zaunes von der einfachen Abgrenzung durch natürliche Formationen bis hin zur stabilen Stadtmauer.

Jede Tierart braucht einen anderen Weidezaun

Holz war denn auch Jahrhunderte lang das bevorzugte Material für den Bau von Weidezäunen. Heute kommen ganz unterschiedliche Materialien zum Einsatz, neben Holz beispielsweise auch Kunststoff und Metall. Es gibt Weidezäune in Knotengitterform, als Metallgeflecht mit und ohne elektrische Anbindung. Je nach Tierart und Schutzzweck sind entsprechend andere Weidezäune erforderlich. Pferde und Rinder benötigen einen höheren und stabileren Weidezaun als etwa Schafe oder Kleintiere. Und im Zuge einer artgerechten Tierhaltung soll vermehrt auch weiteren Nutztieren wie Schweine und Geflügel ein Aufenthalt im Freien gewährt werden. Sie alle stellen jeweils eigene Anforderungen an ihre Weidezäune. Unter Agrarzone.de werden die unterschiedlichen Weidezaunarten samt Zubehör detailliert beschrieben.

Größtmögliche Sicherheit für Mensch und Tier

Bei der Auswahl des richtigen Zaunes kommt es aber zusätzlich auf eine ganze Reihe rein praktischer Kriterien an. Bleibt der Zaun an Ort und Stelle oder muss er mobil sein? Wie ist die Bodenbeschaffenheit, hart oder weich? Soll der Zaun elektrifiziert werden? Wenn ja, gibt es eine erreichbare Stromquelle oder bedarf es eines Weidezaungerätes mit Akku?

Auch die Regeln des Tierschutzes müssen Beachtung finden. So dürfen die Tiere, egal ob Pferd oder Huhn, sich nicht am Zaun verletzen. Pferde und Schafe sind Fluchttiere. Bei Gefahr laufen sie einfach davon. Nicht immer wird der Weidezaun dann als Grenze erkannt, sie rennen hinein oder springen darüber hinweg. Schlimme Verletzungen können die Folge sein. Metallzäune dürfen keine scharfkantigen Stellen aufweisen, Holz muss einwandfrei ohne gesplitterte Teile sein.

Bei Knotengitter- oder Maschendrahtzäunen muss auf den Abstand der Maschen geachtet werden. Er darf für Kleintiere nicht so groß sein, dass sie vielleicht darin hängen bleiben. Elektrozäune schützen nicht nur vor Wildtieren, auch Hunde und Katzen müssen einen Kontakt mit ihm überleben können. Und auch an Kinder muss gedacht werden. Wer einen Elektroweidezaun aufgestellt hat, sollte die gesamte Anlage deshalb regelmäßig auf ihre einwandfreie Funktionstüchtigkeit untersuchen und sie wegräumen, wenn sie nicht gebraucht wird. Ein Elektrozaun soll abschrecken, aber gewiss nicht töten. Der perfekte Weidezaun ist im Idealfall so beschaffen, dass er Mensch und Tier größtmögliche Sicherheit bietet und das möglichst lange.

Ein Leben auf der Weide fördert die Gesundheit

Die Haltung der Nutztiere im Freien ist zwar arbeitsintensiv, unterstützt aber die Gesundheit der Tiere. Sie stärkt ihre Widerstandskraft und sorgt für Beweglichkeit. Deshalb sollte man Tieren wann immer möglich mit einem geeigneten Weidezaun den natürlichen Lebensraum zur Verfügung stellen, der nun einmal für ihre Entwicklung am besten ist.

Wie sehr beispielsweise Jungrinder vom Weidegang profitieren, beschreibt das Informationszentrum für Landwirtschaft in einem interessanten Beitrag. Gerade bei Kühen hat die Weidehaltung positiven Einfluss auf Klauen und Gelenke. Sie werden geschont und durch Laufen im Gras gereinigt. Sie können sich wann und wo immer sie wollen hinlegen und Futter gibt es im Überfluss ohne menschliches Zutun. Regelmäßige Kontrolle der Tiere auf Krankheiten sollte selbstverständlich sein und bevor man das Vieh auf die Weide lässt, muss man sich davon überzeugen, dass keine Giftpflanzen die Gesundheit der Tiere gefährden. Denn dagegen hilft auch der beste Weidezaun nichts. (Pd)
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