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16.06.2008 

Energiepflanzen: Tipps für die Praxis

Das Bundesministerium für Ernährung, Verbraucherschutz und Landwirtschaft (BMELV) fördert über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), derzeit 56  Forschungsvorhaben zu Energiepflanzen. Weil die Ergebnisse möglichst schnell in die Praxis gelangen sollen, hat die FNR die Ergebnisse aus den ersten 3 Jahren des  umfangreichen Anbauprojektes „EVA“ jetzt in einer kostenlos erhältlichen Broschüre veröffentlicht.

Energiepflanzen: Tipps für die Praxis
(c) fnr
"EVA“ war 2005 als deutschlandweites Forschungsprojekt angetreten, um vielfältige Energiefruchtfolgen und neue Anbausysteme für Energiepflanzen zu testen. Zur Absicherung und Vertiefung der Resultate, die auf einer für die Anbauforschung relativ kurzen Zeitspanne von drei Jahren beruhen, ist eine zweite Phase des Projektes geplant.

Dem Praktiker bietet schon der 1. Teil von EVA interessante Hinweise zu Fragen wie:

Welche Kulturen eignen sich für meine Anbauregion?" "Lohnt sich Zusatzbewässerung?

Wann machen Zweikulturnutzungssystem und Mischfruchtanbau Sinn?

Die Antworten sind in der FNR-Broschüre „Standortangepasste Anbausysteme für Energiepflanzen“ zusammengefasst.


Auszüge aus den Ergebnissen der ersten 3 Jahre EVA:

Von insgesamt fünf untersuchten Fruchtfolgen war im Durchschnitt die Kombination Mais – Grünschnittroggen - Sudangrashybride (Zweitfrucht) – Wintertriticale und einjähriges Weidelgras die ertragreichste (Fruchtfolge 3).

An zweiter Stelle folgen die beiden Fruchtfolgen 1 und 2, in denen sowohl C3- als auch C4-Pflanzen berücksichtigt sind.  Fruchtfolge 1 mit Sommergerste – Ölrettich (Sommerzwischenfrucht) – Mais – Wintertriticale und Futterhirse (Sommerzwischenfrucht) bietet auch unter ökologischen Aspekten Vorteile, da sie eine besonders hohe Artenvielfalt an Insekten und Beikräutern ermöglicht. Grundsätzlich ist dies immer dann der Fall, wenn in den Fruchtfolgen möglichst viele Fruchtarten mit unterschiedlichem Anbauzeitraum und Vegetationsstruktur kombiniert wurden.

Bei der Betrachtung der einzelnen Fruchtfolgeglieder blieb Mais über alle Standorte und Jahre gemittelt die ertragreichste und ökonomisch einträglichste Kultur. In trockenen Jahren und an trocken-warmen Standorten zeigte sich die Sudangrashybride (Sorghum sudanense x bicolor) dem Mais ebenbürtig. An Standorten mit geringer Vorzüglichkeit des Maisanbaus kann Wintergetreide unter Umständen den höchsten Gewinnbeitrag pro Flächeneinheit abwerfen. (fnr)
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