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02.10.2014 

Erntedank-Bräuche aus aller Welt

Am Erntedankfest danken Christen Gott für die Schöpfung. Sie zeigen auch, dass sie sich ihrer Abhängigkeit von der Natur bewusst sind.

Erntedankfest
(c) proplanta
Als christliche Feier ist Erntedank seit dem 3. Jahrhundert belegt, der Brauch stammt aber bereits aus vorchristlicher Zeit. Das meist am ersten Sonntag im Oktober begangene Fest spielt besonders im ländlichen Raum eine wichtige Rolle. Viele Kirchen sind zu diesem Anlass mit Erntekränzen oder Feldfrüchten geschmückt. Zum Ausklang des Tages gibt es vielerorts Umzüge mit bunten Erntedank-Wagen, Festessen und Tänzen. Auch in anderen Ländern sind Erntedank-Traditionen lebendig:

In den USA wird Thanksgiving (Danksagung) am vierten Donnerstag im November gefeiert. Familien kommen am langen Wochenende zum traditionellen Truthahn-Essen zusammen. Der Tag erinnert an die Ernte der ersten Einwanderer in Neuengland im Jahr 1621. So wie die Siedler damals ihre Ernte mit indianischen Ureinwohnern geteilt haben sollen, verteilen heute engagierte Bürger Essen an hilfsbedürftige Menschen.

Die jüdische Erntedankfeier ist das Laubhüttenfest Sukkot. Es beginnt am 15. des Monats Tischri im jüdischen Kalender - 2014 am 9. Oktober. Das «Fest des Einsammelns» soll für die Ernte danken und an den Auszug aus Ägypten erinnern. Damals mussten die Israeliten während der Wüstenwanderung in Hütten aus Zweigen leben. Das sollen heute die Laubhütten an Sukkot symbolisieren.

In Japan ist Höhepunkt des «Tags des Dankes für die Arbeit» Niinamesai («Kosten des neuen Reises») am 23. November eine shintoistische Zeremonie. Dabei opfert der Kaiser den Göttern den ersten Reis der Ernte. Landesweit gibt es Erntefeiern an Shinto-Schreinen und fröhliche Nachbarschaftsfeste.  

Mit dem Jams-Fest wird in Ghana und Nigeria nach Ende der Regenzeit im August um den Erfolg der bevorstehenden Ernte des afrikanischen Grundnahrungsmittels gebeten. Kochtöpfe und Schüsseln werden auf Hochglanz poliert, um für die neuen Jamswurzeln bereit zu sein.

In Oaxaca im Süden Mexikos wird jährlich im Juli das Erntedank-Festival Guelaguetza («Geschenk», «Erfüllung») gefeiert. Mit Musik und Tanz in traditionellen bunten Trachten wird dabei die Maisgöttin Centeotl geehrt.

Auf der Karibik-Insel Barbados feiern die Menschen das Ende der Zuckerrohr-Ernte im Juli ausgelassen mit Kostüm-Umzügen und viel Musik. Sie huldigen dem für die Feiern gewählten Erntekönigspaar. (dpa)
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