„Milch wird nicht in Fabriken hergestellt und in die Kartons gefüllt, die ihr im Supermarkt seht. Milch kommt von Kühen. Das sind diese großen Tiere mit Hörnern, die auf den Weiden stehen.“ Das ist kein Witz, der Verfasser dieses Beitrages war damals zwölf Jahre alt und fragte sich, ob amerikanische Kinder wirklich keine Ahnung haben. Unstrittig ist jedoch, dass die Milchproduktion einen industrialisierten Prozess von solchen Ausmaßen darstellt, dass viele Landwirte sich aus der Milchviehhaltung zurückgezogen haben. Natürlich jubeln die Verbraucher, wenn die Discounter wieder eine Preissenkung für Milchprodukte bekannt geben. Die Frage nach den stetig geringer werdenden Margen der Landwirte beantwortet jedoch niemand.
Hofdirektverkauf gewinnt an PopularitätIn den neunziger Jahren noch belächelt und mit der Assoziation von Norwegerpullovern verknüpft, sind es nicht mehr nur die Ökos der ersten Stunde, die sich nach Bauernhöfen in der Region umschauen, die Hofverkauf betreiben. Wurst und Käse aus eigener Produktion stehen zusammen mit Eiern heute auf der Einkaufsliste der Kunden. Immer mehr Verbraucher zahlen lieber einen Tick mehr, können sich aber sicher sein, dass die Blutwurst nicht aus dem Labor eines Chemieunternehmens stammt, sondern ohne Zusätze verarbeitet wurde. Die ersten Betreiber von Hofläden haben aufgrund der Nachfrage in den Innenstädten schon Filialen eröffnet. Bis sich diese Art des Direktvertriebes allerdings durchsetzen konnte, war es ein langer Weg. Den Bedarf an ökologisch sauber und nachhaltig hergestellten Lebensmitteln hat jetzt auch der erste Lebensmittelfilialriese in Deutschland erkannt. Die Konsequenz war die Eröffnung eines eigenen Filialnetzes, welches sich auf diese Produkte, angeboten in einem Marktplatzambiente in den Filialen, fokussiert.
Grundnahrungsmittel als Spekulationsobjekte Grundnahrungsmittel, Soja beispielsweise, werden an Börsen gehandelt. Das ist im Grunde nicht verwerflich. Die Sensibilität der Verbraucher hatte allerdings im Jahr 2012 einen Grad erreicht, der dazu führte, dass sich die großen Investmentgesellschaften massiver Kritik ausgesetzt sahen. Grund war der Einstieg in den Handel mit Getreide zur Renditeoptimierung ihrer Fonds. Die Forderung der Anleger ging nicht nur dahin, gute Renditen zu erzielen, sondern stellte vielmehr die Tatsache in den Vordergrund, am Hunger anderer nicht verdienen zu wollen. Die Verbraucherlandschaft hat sich in den letzten 30 Jahren gewandelt. Billige Lebensmittel und wirtschaftliche Vorteile stehen bei vielen Menschen nicht mehr im Vordergrund. Die Qualität der Lebensmittel bestimmt zunehmend das Kaufverhalten. Natürlich bieten Rohstoffe Renditepotenziale. Allerdings, und so zeigt eine Brokerübersicht auf
binaereoptionen.com, dass sich die Anbieter hier auf Rohöl, Gold und Ähnliches reduzieren. (Pd)