Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
   21.06.2019 

Finanzierungsmöglichkeiten für Landwirtschaftstechnik

Ob Traktor, Mähdrescher oder Erntemaschine: Die Anschaffung neuer Agrarfahrzeuge ist für landwirtschaftliche Betriebe unumgänglich.

Traktor finanzieren
(c) proplanta
Vor allem für Jungbauern und Kleinunternehmer stellt sie allerdings eine finanzielle Hürde dar. Mit individuellen Finanzierungslösungen lassen sich die Kosten auch bei geringer Liquidität bewältigen.

Vorteile moderner Landmaschinen

Die wirtschaftlichen Vorzüge moderner Agrartechnik sind nicht von der Hand zu weisen. Landmaschinen der neuesten Generation arbeiten effizienter und präziser. Sie verbrauchen weniger Kraftstoff als ältere Modelle, sind ressourcenschonender und weniger wartungsintensiv. Die verbesserte Leistung und Innovation spart vor allem bei der Ernte Zeit und Geld, da weniger Erntehelfer beschäftigt werden müssen. Dadurch lohnt sich für Landwirte auf lange Sicht die Investition trotz der hohen Anschaffungskosten.

Finanzierung durch Unternehmenskredit

Nach wie vor ist die häufigste Finanzierungsmethode ein Darlehen von einem Kreditinstitut. Die beantragte Kreditsumme wird sofort ausgezahlt und in Monatsraten zuzüglich Zinsen über eine festgelegte Vertragslaufzeit wieder getilgt. Viele Unternehmer beantragen den Kredit aus Bequemlichkeit bei ihrer Hausbank und nehmen dafür unnötig hohe Zinsen in Kauf. Im Netz gibt es kostenlose Vergleichsmöglichkeiten für Geschäftsdarlehen, mit denen Landwirte das beste Angebot erhalten. Spezielle Betriebsmittelkredite sind ebenfalls für die Finanzierung von Agrarmaschinen geeignet. Ein Nachteil dieser Finanzierungsmethode ist, dass Kreditraten nicht steuerlich abgesetzt werden können. Stattdessen werden die Landmaschinen gemäß der AfA (Absetzung für Abnutzung) des Bundesfinanzministeriums abgeschrieben. Im Frühling bieten viele Landtechnik-Hersteller ihre Produkte zu besonders günstigen Konditionen an. Daher ist dies die beste Zeit, sich nach neuen Arbeitsmaschinen umzusehen.

Gewerbliches Leasing von Agrarmaschinen

Für kleine und mittelständische Betriebe bietet sich ebenfalls das Leasen von Landtechnik an. Agrarfahrzeuge werden über einen festen Vertragszeitraum gegen einen monatlichen Betrag gemietet. Die Rate folgt dabei dem „Pay-as-you-Earn“-Prinzip: Durch den wirtschaftlichen Ertrag, der bei der Nutzung entsteht, finanziert sich die Agrartechnik quasi von selbst. Die monatlichen Leasingkosten werden vollständig vom Gewinn abgezogen und senken dadurch die Ertragsteuer. Diese Bilanzneutralität gilt jedoch nur, wenn die Landmaschine zwischen 40 und 90 Prozent der Nutzungsdauer geleast wird. Die „betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer“ für Agrartechnik ist vom Bundesfinanzministerium festgelegt. Im Gegensatz zur Kreditfinanzierung geht das Leasingobjekt nach Vertragsende nicht in den Besitz des Landwirts über. Dadurch muss sich rechtzeitig um einen Ersatz gekümmert werden, allerdings entfällt auch eine kostspielige Entsorgung alter Landmaschinen.

Landwirtschaftliche Fördermittel

Staatliche Fördergelder und EU-Agrarsubventionen bilden eine weitere, wenn auch nicht ganz so zuverlässige Finanzierungsmethode für Agrarmaschinen. Ökologischer Landbau wird jährlich mit über sechs Milliarden Euro deutschlandweit subventioniert und richtet sich nach der Betriebsgröße. Wer auf nachhaltige Landwirtschaft umsteigt, kann mit der Förderpauschale andere Kostenpunkte abdecken und so Kapital für moderne Landtechnik freimachen. Einzelne Bundesländer bieten dazu regionale Förderprogramme an, beispielsweise KULAP oder FAKT. Junglandwirte können für die ersten fünf Jahre der Betriebsführung für bis zu 90 Hektar bewirtschafteter Fläche ebenfalls Fördermittel beantragen. (Pd)
weitere Artikel
Kommentieren
Kommentieren
Status:
Name(Pseudonym):
Kommentar
Bitte Sicherheitsabfrage lösen: