Immer mehr Richtlinien und Regeln werden zugunsten des Umwelt- und Naturschutzes, aber auch für den Schutz von Tieren und für mehr Nachhaltigkeit überarbeitet und reformiert. Umso größer ist damit auch der Konkurrenzkampf zwischen den Landwirten. Daher ist eine stabile Wettbewerbsfähigkeit von großer Bedeutung. Um sich den modernen Regeln anzupassen, müssen allerdings einige Investitionen in die Modernisierung und den Ausbau von Produkt Kapazitäten und Techniken erfolgen. Um solche Projekte möglichst zeitnah umsetzen zu können, kommen die meisten Landwirte nicht an der Kreditfinanzierung vorbei, was allerdings zu den aktuell stark sinkenden Eigenkapitalquoten führt.
Kreditfinanzierung für mehr Modernisierung und Nachhaltigkeit im AgrarbereichNicht nur die Landwirtschaft an sich, sondern auch die Banken, befinden sich in einem aktiven
Strukturwandel. Durch neue Mindestanforderungen bei der Kreditvergabe und die schwierige Ertragslage wird die Projektfinanzierung im Agrarbereich extrem beeinflusst. Viele Landwirte bemerken bereits die Schwierigkeiten und Auswirkungen auf die Landwirtschaft, da sich die Kreditvergabe als immer schwieriger gestaltet. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft wird vor allem durch finanzpolitische Subventionskürzungen und agrarpolitische Reformen hervorgerufen. Dadurch haben Landwirte nicht nur die Chance auf größere Wachstumsschritte, sondern steigen dementsprechend auch Preis- und Marktrisiken. Viele Landwirte sind mittlerweile stark abhängig von der zunehmend geringer werdenden Zahl fester Abnehmer und Lieferanten. Umso wichtiger ist es, sich über neue Finanzierungsformen oder Finanzierungsinstrumente nachzudenken.
Die landwirtschaftlichen Betriebe führen schon lange solche Anpassungen mit Hilfe von Wachstum und Spezialisierung durch. Stabilitätskomponenten in der Landwirtschaft werden durch Wachstum allerdings immer stärker reduziert. Viele Landwirte wählen daher eine Risikosicherung, um Kapitalgeber wie Banken zu überzeugen. Dabei entstehen unterschiedliche Finanzierungserfordernisse, denen ein Landwirt gerecht werden muss, um eine
passende Projektfinanzierung zu erzielen.
Die Finanzierung von LandwirtenBei einer Finanzierung handelt es sich um einen Zahlungsstrom, der mit einer Einzahlung beginnt und später mehrere Auszahlungen an den Kapitalgeber erfordert. Allerdings zeichnet sich die Finanzierung auch durch die festgelegten Vertragsbedingungen aus, wie zum Beispiel der Erfolgsbeteiligung oder den Ratenzahlungen. Landwirte entscheiden sich für eine Finanzierung, um sich finanzielle Mittel zu verschaffen, um zum Beispiel Projekte und Modernisierungsmaßnahmen umsetzen zu können. Bei der Finanzierung geht es zwischen Kapitalgeber und dem Landwirt um die Gestaltung von Zahlungsbeziehungen, Kontroll- und Sicherungs- sowie Kapitalbeziehungen. Nur so kann ein finanzielles Gleichgewicht gesichert werden, damit eine Finanzierung möglich ist.
Es gibt verschiedene Arten von Finanzierung, für die sich Landwirte entscheiden können. Sehr gefragt ist die Außenfinanzierung, bei der Geldmittel auf dem Finanzmarkt besorgt werden. Bei der Innenfinanzierung kann durch Umsatzeinnahmen des Leistungsprozesses eine Finanzierung erfolgen, auch wenn sich daraus nicht direkt Ausgaben ergeben.
Die AußenfinanzierungBei der Außenfinanzierung kann es sich um eine Kredit- oder Fremdfinanzierung handeln. Dazu gehören zum Beispiel kurzfristige Bankkredite in Form eines Diskontkredits oder Kontokorrentkredits, langfristige Darlehen, Leasing, Factoring oder Lieferantenkredite. Die Außenfinanzierung erfolgt über eine Beteiligungs- oder Eigenfinanzierung, bei denen es sich um Einlagen oder Anteile an verschiedenen Kapitalgesellschaften oder Genossenschaften handeln kann.
Die InnenfinanzierungDie Innenfinanzierung erfolgt durch eine Selbstfinanzierung aus Rückstellungen, Hinausschieben von Ausgaben oder verdeckten/offenen Rücklagen. Zur Innenfinanzierung gehören allerdings auch der Verkauf von Umlaufvermögen oder Kapitalvermögen in Form von Vermögensumschichtungen.
Im Agrarbereich gibt es ein breit gefächertes Spektrum an Finanzierungsmöglichkeiten. Allerdings lässt sich eindeutig eine Tendenz bei der Finanzierung erkennen: Ein Großteil der Forst- & Landwirtschaft finanziert Projekte über Bankkredite. Der Land- und
Forstwirtschaft sowie der Fischereiwirtschaft wird damit ein Anteil von bis zu 2,5% aller vergebenen Bankkredite in Deutschland zuteil. Bei 67 % aller Bankkredite im Agrarbereich handelt es sich um langfristige Kredite, wobei deutlich wird, dass Landwirte höhere Anteile langfristiger Finanzierung aufweisen. Dabei werden mit einem Großteil der Gelder Wachstums- und Ersatzinvestitionen im Agrarbereich finanziert. Aktuelle und fortlaufende Produktionen der Landwirte werden dann durch eigene Mittel bewältigt. (Pd)