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   10.11.2023 

Nachhaltige Mobilität für die Zukunft unseres Planeten

Bisher ist unser Verkehrssystem vor allem im Individualverkehr durch starke Umweltbelastung gekennzeichnet. Da es so nicht weitergehen kann, wenn die Erde für uns Menschen weiterhin lebenswert sein soll, müssen alternative, umweltfreundliche Konzepte für den Verkehr her.

Nachhaltige Mobilität
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(c) proplanta
Nachhaltige Mobilität soll aber nicht nur Emissionen senken, sondern auch die Bedürfnisse der Menschen heute und zukünftiger Generationen erfüllen. Ansätze, wie nachhaltige Mobilität gelingen kann, stellen wir hier vor.

Was ist nachhaltige Mobilität?

Der Begriff Nachhaltigkeit findet sich nicht nur im Verkehr wieder, sondern auch in zahlreichen anderen Bereichen. Im Prinzip bedeutet Nachhaltigkeit, dass nicht mehr verbraucht wird als das, was sich in Zukunft auch wieder regenerieren lässt. Vor allem im Verkehrssektor tun wir uns bisher schwer, einen angemessenen Weg zwischen Ressourcenverbrauch und Regenerationsfähigkeit zu finden. Aber im Zuge des Klimawandels wird das Thema nachhaltige Mobilität immer wichtiger. Vorrangig geht es darum, Verkehrskonzepte zu schaffen, bei denen Menschen und Güter transportiert werden können, ohne dabei die Umwelt zu belasten. Dabei ist es aber auch wichtig, realistische Lösungen zu finden, die für die breite Masse gut umsetzbar sind und entsprechend auch tatsächlich als Alternative angenommen werden.

Konzepte für nachhaltige Mobilität

In Deutschland gibt es vielfältige Ansätze der Bundesregierung und des Umweltbundesamtes, um nachhaltige Mobilität zu fördern und zu etablieren. Die Konzepte zielen vor allem darauf ab, den Verkehr durch geeignete Alternativen insgesamt zu verringern, auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu setzen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die folgenden Ansätze für nachhaltige Mobilität sollen aktuell realisiert werden:

Shared Mobility

Leihen statt besitzen ist das Konzept hinter der sogenannten Shared Mobility. Dabei werden verschiedene Verkehrsmittel wie Pkw, Roller und E-Bikes gemeinsam genutzt. Das soll dafür sorgen, dass es insgesamt weniger Fahrzeuge im Verkehr gibt, weil nicht jeder seinen eigenen Pkw besitzen muss, um mobil zu sein. Stattdessen stehen verschiedene Verkehrsmittel zur Verfügung, die die Menschen nicht besitzen, sondern bei Bedarf gegen eine Nutzungsgebühr ausleihen können. Shared Mobility kann nicht nur dafür sorgen, dass insgesamt weniger Fahrzeuge im Einsatz sind, um Personen mobil zu halten, sondern auch neue Möglichkeiten schaffen. Denn weniger Fahrzeuge bedeuten auch geringeren Parkplatzbedarf. So könnten öffentliche Parkflächen im Zuge der Verkehrswende perspektivisch anderweitig verwendet werden.

Öffentliche Verkehrsmittel

Eine der effizientesten Möglichkeiten, den Individualverkehr und damit den Ausstoß von Treibhausgasemissionen zu reduzieren, ist die Verbesserung öffentlicher Verkehrsmittel. Hierfür muss allerdings einiges passieren, um öffentliche Verkehrsmittel attraktiver als das eigene Auto zu machen: Ein guter Ausbau des öffentlichen Netzes, deutlich geringere Ticketpreise sowie zuverlässigere Fahrpläne sind hier ein absolutes Muss. Denn zur nachhaltigen Mobilität gehört auch der Zugang zur Mobilität unabhängig von Einkommen oder Standort.

Förderung des Fahrradverkehrs

Fahrradfahren funktioniert emissionsfrei und ist dank der körperlichen Bewegung gesundheitsförderlich. Entsprechend gut ist die Idee, den Radverkehr als nachhaltiges Mobilitätskonzept zu stärken. Der Ausbau von sicheren Radwegen, der Beschluss fahrradfreundlicher Gesetze und gegebenenfalls auch finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung von Fahrrädern oder E-Bikes und entsprechendem Zubehör können hier ein wichtiger Schritt in Richtung Verkehrswende sein.

Förderung der Elektromobilität

Als umweltfreundlichere Alternative zum Verbrenner sind Elektroautos auf dem Vormarsch. Die strombetriebenen Fahrzeuge fahren emissionsfrei und sind den Verbrennern in puncto umweltfreundliche Mobilität überlegen. Bislang ist aber weder die Herstellung von E-Autos noch die Produktion des benötigten Stroms emissionsfrei möglich, weshalb auch Elektrofahrzeuge noch ein gutes Stück von tatsächlicher Klimaneutralität entfernt sind. Mit der Entwicklung neuer Technologien und umweltfreundlicherer Herstellungsverfahren sind wir aber auf einem guten Weg, Elektromobilität als nachhaltige Alternative zum Auto mit Verbrennungsmotor in den Verkehr zu bringen.

Synthetische Kraftstoffe

Kraftstoffe wie Benzin und Diesel, die derzeit unsere Autos mit Verbrennungsmotor antreiben, sind fossile Stoffe. Sie stehen nicht unendlich zur Verfügung, weil sie nicht regenerativ sind. Synthetische Kraftstoffe können hierfür eine nachhaltigere Alternative darstellen: Diese Kraftstoffe sind ebenfalls flüssige Brennstoffe, können aber aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne und Wasser erzeugt werden. Die Basis der synthetischen Kraftstoffe ist Wasserstoff, der fast unendlich verfügbar ist und weitgehend klimaneutral hergestellt werden kann. Das klingt nach einer guten Lösung, aber dennoch spaltet das Thema synthetische Kraftstoffe die Gemüter: Bisher ist der Wirkungsgrad synthetischer Kraftstoffe recht bescheiden. Zum Vergleich: Eine Windkraftanlage mit einer Gesamtleistung von 3 MW kann bis zu 1.600 E-Autos mit Strom versorgen – dagegen aber gerade einmal 250 mit synthetischem Kraftstoff betriebene Fahrzeuge. Entsprechend muss der Wirkungsgrad synthetischer Kraftstoffe zunächst deutlich steigen, damit diese Kraftstoffe wirklich zur nachhaltigen Alternative werden können.

Verlagerung des Gütertransports

Für eine nachhaltige Mobilität muss nicht nur der Personentransport umweltfreundlicher werden, sondern auch der Güterverkehr. Hier ist vor allem erstrebenswert, den Gütertransport von den Straßen auf Schienen zu verlagern. Das kann mit der Förderung des Schienenverkehrs gelingen. Denn ein Großteil der Züge fährt elektrisch und erzeugt entsprechend deutlich weniger CO2-Ausstoß als die zahlreichen Lkw auf den Straßen. Zudem kann auf den Straßen Platz geschaffen werden, wenn mehr Gütertransporte auf Schienen verlagert werden.

Nachhaltige Mobilität: So können Sie selbst einen Beitrag leisten

Neue Mobilitätskonzepte tragen nach und nach dazu bei, nachhaltigen Verkehr und umweltfreundliche Mobilität zu etablieren. Aber auch Sie können Ihren Beitrag zu mehr Umweltfreundlichkeit leisten, indem Sie in Bezug auf Mobilität und Verkehr auf einige Dinge achten:

  • Nutzen Sie, wann immer es Ihnen möglich ist, öffentliche Verkehrsmittel und lassen Sie das eigene Auto stehen.
  • Bilden Sie Fahrgemeinschaften zur Arbeit oder zu Freizeitaktivitäten – so sind weniger Autos unterwegs, die CO2 ausstoßen.
  • Steigen Sie öfter mal aufs Fahrrad oder gehen Sie zu Fuß – das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern kommt auch Ihrer Gesundheit zugute.
  • Versuchen Sie, Lebensmittel mit regionaler Herkunft zu kaufen, um lange Transportwege zu vermeiden.
  • Schadstoffausstoß können Sie kompensieren, indem Sie kleine Geldbeträge an Klimaschutzprojekte spenden. (Pd)
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