Eine 30-köpfige Rotte, die die Streuobstwiesen auf der Hirtenaue heimsuchte, Anwohner in Angst und Schrecken versetzte und sogar Polizeieinsätze auslöste, haben sich dank der Exoten in den Wald zurückgezogen. «Der Wildwechsel ging direkt durch mein und die Nachbargrundstücke - die haben hier ihre Frischlinge geboren und sind hier gestorben, berichtet Melanie Weigl. Die zugewachsenen Weiden mit viel Fallobst waren bis vor einem Jahr ein Paradies für die Schweine - bis Sam & Co. das Areal in Besitz nahmen.
Dem Schwarzwild scheint die schiere Anwesenheit der 1,50 Meter großen Tiere Respekt einzuflößen. «Sie würden niemals treten oder beißen - gut, dass die Schweine das nicht wissen.»
Die Ruhe ausstrahlenden niedlichen Tiere werden therapeutisch und für Alpakawanderungen genutzt. Dafür sind die aus den Anden stammenden Verwandten von Kamelen, Lamas und Vicunjas bestens ausgestattet.
Alpaka-Wolle wird außerdem gerne zur Anfertigung von
dicken Wollpullovern verwendet.
Konflikte zwischen Mensch und Wildschwein sind nicht nur in der Hirtenaue Thema. In ganz Deutschland ist das Schwarzwild infolge des Klimawandels zur Plage geworden. Auch bei Verkehrsunfällen kommen sich Mensch und Tier ungewollt nahe, oft mit fatalen Folgen. Im Jahr 2018/19 starben nach Zahlen des Deutschen Jagdverbandes etwa 24.500 Wildschweine bei Kollisionen mit Autos. Bei 2.400 (2018) Verkehrsunfällen mit verletzten Menschen waren Wildtiere auf der Fahrbahn die Ursache. Der Jagdverband sieht den Klimawandel als Triebfeder für die rasante Vermehrung des Schwarzwildes. (dpa)